Rezension

Ist eine gute Freundschaft durch "unverbindlichen" Sex belastbar?

Jamaica Lane - Heimliche Liebe - Samantha Young

Jamaica Lane - Heimliche Liebe
von Samantha Young

Bewertet mit 4.5 Sternen

Vorab: ich habe die Bestseller der Autorin "London Road" und "Dublin Street" (noch) nicht gelesen, sondern nur das Jugendbuch "Into the deep".

In "Jamaica Lane" geht es um Olivia (Liv) Holloway, die Männern gegenüber sehr zurückhaltend ist und sich wenig attraktiv fühlt. Wenn ihr ein Mann begegnet, der ihr gefällt, kriegt sie den Mund nicht auf. Das will sie ändern. Ihr bester Freund Nate soll ihr helfen, sich Männern gegenüber zu öffnen, denn Nate ist ein Frauenschwarm und sexuell sehr umtriebig. Dumm nur, dass sie heimlich in den attraktiven Nate verknallt ist - und das nicht zu knapp - und dass es ihm ähnlich geht. Beide haben seit dem Kennenlernen ihre Gefühle füreinander verdrängt, um die Freundschaft nicht zu gefährden. Das ändert sich schlagartig, sobald die "Nachhilfestunden" in Sachen Sex und Körperbewusstsein beginnen...

Im Grunde ist von vorneherein klar, worauf das Ganze zwangsläufig hinauslaufen muss und man fragt sich als Leser schon ab und an, wie naiv und verdrängungskünstlerisch veranlagt sie beiden eigentlich sind. Dennoch ist die Geschichte sehr emotional geschrieben und hält einen fest. Hinzu kommt, dass anders als bei SoG & Co der Sex nicht im Zentrum steht, sondern die zwiegespaltenen Gefühle und die Trennung von Freundschaft und Beziehung bzw. deren nahtloser Übergang thematisiert wird.

Für den Urlaub war es eine wirklich nette Lektüre, die mich dazu veranlasst, auch die anderen Romane der Reihe lesen zu wollen.