Rezension

Ist ganz okay

Auf immer gejagt - Erin Summerill

Auf immer gejagt
von Erin Summerill

Tessas Vater wurde ermordet. Und der Hauptverdächtige? Ihr Kindheitsfreund und ihre heimliche Liebe.

"Auf immer gejagt" ist das Debütroman der Hochzeitsfotografin Erin Summerill und ist der erste Teil der Fantasy-Buchreihe "Königreich der Wälder". 

Der Vater der Protagonistin Tessa wurde ermordet. Und der Hauptverdächtige? Ihr Kindheitsfreund, engster Vertraute, derjenige, auf den sie sich immer verlassen konnte und zu dem sie sich hingezogen fühlt: Cohen Mackay. Bestimmte Umstände zwingen sie dazu, sich zwischen ihrem und dem Leben Cohens zu entscheiden. Ihr Vater, der der königliche Kopfgeldjäger war, bildete beide zu den besten Fährtenlesern und Jägern des Landes aus, somit ist Tessa die einzige, die den untergetauchten Cohen aufspüren kann. Sie nimmt den Auftrag nur deshalb an, weil sie durch ihre Fähigkeit, die Wahrheit zu erkennen, dem Auftraggeber glaubt, dass Cohen der wahre Mörder ist. Es beginnt eine Verfolgungsjagt  durch wunderschöne Wälder und verbotene Königreiche, in der wir mehr von Tessas Vergangenheit mit Cohen und die abweisende Haltung ihres sozialen Umfelds ihr gegenüber erfahren, die dazu führt, dass Tessa ihre Emotionen abschottet und abgehärtet wird. Im späteren Verlauf des Buches kommen immer mehr Charaktere hinzu, die Tessa helfen, den Mörder ihres Vaters zu fassen ,ihre Vergangenheit zu verstehen und ihre Fähigkeiten zu verbessern. 

Die Geschichte lässt sich sehr gut lesen und das war auch der Grund, weswegen ich das Buch unbedingt haben wollte. Es fängt direkt mit einer spannenden Szene an und es werden die wichtigsten Figuren vorgestellt. Durch diesen hervorragenden Schreibstil, der detaillierte Bilder der Szenen beim Lesen verursacht, merkt man nicht, wie lange man schon an diesem Buch sitzt und wie weit man gekommen ist.

Das, was ich zu bemängeln habe, ist zum Einen, dass die Geschichte eher Tessas Beziehung zu Cohen im Fokus hat und ich mir wünsche, dass Frau Summerill mehr zu Tessas Fähigkeiten schreiben würde. Cohen selbst ist ein wenig schwach beschrieben. Er ist dieser nette Muskelprotz, über den man nicht viel erzählt bekommt und in den Tessa heimlich verliebt ist.  Aus diesem Grund habe ich auch die Hälfte des Buches Tessa mit ihrem netten "Bodyguard" Leif geshippt und würde es immer noch tun, wenn die Autorin die Beziehung zu Cohen nicht so emotional und nachvollziehbar beschrieben hätte. Auch das Ende ist ein wesentlicher Kritikpunkt, da ich glaube, dass dieses Buch ein viel besseres verdient hätte und ich die Richtung, in die es führt, für unnötig halte. Es zeigt, dass das zweite Band sich noch mehr mit Tessas Liebesbeziehung auseinandersetzt und die Magie wieder an zweite Stelle rückt.

Das meiste, was ich am Buch mag, ist, glaube ich, die Widmung:

"Für meinen Vater, 

der meine Niere annahm

und mich dafür lehrte, 

was Aufopferung

und Liebe und Heilung bedeuten."

Es lässt uns, meiner Meinung nach, einen wesentlichen Einblick in die Beweggründe und Intention Erin Summerills gewähren.

Insgesamt ist "Auf immer gejagt" kein schlecht gelungenes Debüt, doch ich würde mir Band Zwei nur holen, wenn jemand anderes es schon gelesen hat und mir die Beschreibung gefällt. Leute, die sich eher für Liebesgeschichten mit Fantasy-Nuancen interessieren, sind mit diesem Buch gut ausgerüstet. 

Durch die oben genannten Kritikpunkte kriegt dieser Roman von mir 3,5 Sterne.

 

PS: Die Namen der Charaktere wurden für die deutsche Version geändert, was ich wenig nachvollziehen kann. Tessa heißt eigentlich Britta und Cohen Mackay ist Cohen McKay. Bei Britta zu Tessa verstehe ich es noch, weil der Name Britta im Deutschen eher ungewöhnlich für Mädchen ist, doch was haben die sich dabei gedacht, als sie Cohens Nachnamen geändert haben? Dass wir nicht wüssten wie wir den aussprechen sollen?