Rezension

Ist okay!

Kein Sterbensort - Clare Donoghue

Kein Sterbensort
von Clare Donoghue

Detectiv Jane Bennett von der Polizei in London ist gefordert. Ein ehemaliger Kollege , der nun im Ruhestand ist , ist spurlos aus seinem Haus verschwunden. Seine Frau Sue, eine Freundin von Jane Bennett ,macht sich grosse Sorgen. Als sein Turnschuh gefunden wird durchkämmt die Polizei einen Wald und findet ein Grab mit einer toten jungen Frau. Diese wurde vermisst und Detektiv Bennett und ihr Vorgesetzter Maik Lockyer ermitteln im Umfeld der toten Maggie, die Psychologie studiert hatte. 

"Kein Sterbensort" ist der zweite Band rund um das Ermittlerduo Bennett/Lockyer.Da ich den ersten Band gelesen habe, kann ich schlecht beurteilen wie es ohne Vorkenntnisse ist , mit diesem Buch hier zu beginnen. Ab und zu wird Bezug zu dem vorderen Fall genommen, doch meiner Meinung nach sehr zurückhaltend. 
Sehr schnell wird in dieser Geschichte Spannung aufgebaut. Dies liegt wohl auch daran, weil man als Leser immer wieder Einblicke in die Lage des Opfers hat. Diese Kapitel sind beklemmend realistisch geschrieben, bei mir hat sich Gänsehaut eingestellt. 
Gestört hat mich in dieser Geschichte, das Hierarchie und Kompetenzgerangel der Ermittler. Dieses nahm Mitte Buch doch einen beträchtlichen Platz ein ,dies zu Lasten der Ermittlungen und des Falles . Urplötzlich haben sich die jedoch wie durch Zauberhand im Nichts aufgelöst. Warum dieses Theater, wenn dann ohne sich lange Aussprachen sich alles wieder von selbst regelt? Einige Ermittlungsergebnisse waren zudem an den Haaren herbei gezogen und der Intuition der Ermittler geschuldet. Dies lässt mich leider mit einem schalen Gefühl zurück. 
Jane Bennett hat einen autistischen Sohn, Peter. Zufälligerweise ist der Bruder von Mike Lockyer auch Autist. Je länger je mehr habe ich das Gefühl, Autisten in Thrillern sind gross in Mode. Leider werden sie , wie auch hier , nicht sehr authentisch beschrieben. Peter wird immer wieder bei der Grossmutter "parkiert ",da seine Mutter ja bis in die Nacht hinein arbeitet. Ein unregelmässigen Lebensrhythmus , zwei verschiedene Bezugspersonen, etwas worauf alle Menschen, die unter Autismus leiden, sehr emotional reagieren. Nicht so Peter, der nimmt das locker hin.