Rezension

Ist sie denn glücklich?

Ich. Bin. So. Glücklich.
von Jessica Knoll

Also die Leseprobe war für mich schon einmal äußerst viel versprechend. Ani FaNelli, schon der Name ist ein Gedicht, arbeitet als Journalistin bei einer renommierten Frauenzeitschrift in den USA. Sie ist mit Luke, einem Adligen, verlobt und lebt doch scheinbar ein sorgloses Leben. Aber hinter der Fassade brodelt es. Und das sicher aus den verschiedensten Gründen. Zum Einen wird relativ schnell klar, dass Ani FaNelli ziemlich hart an sich arbeiten musste, um dort hinzukommen, wo sie heute ist. Zum Anderen hat sie aber offensichtlich auch große Ängste davor, wieder "arm" zu sein, wieder in die Gesellschaftsschicht zurück zu fallen, wo sie herkam. Es soll ja scheinbar auch niemand genau wissen, wo sie herkam.

Da kam ihr der Einfall ihrer Freundin Nell gerade recht, die ihr riet, von dem eigentlichen Namen TifAni FaNelli das Tif wegzulassen. Der Name klingt mit Ani auch irgendwo besser. Was will Ani damit kompensieren? Wieso hat sie gerade am Anfang bei Messerkauf das Bedürfnis dieses Luke in die Rippen zu stoßen, wo beide doch gerade auf Geschenketour für die Hochzeit sind? Warum heiratet sie ihn dann überhaupt? Und was ist das für ein dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit?

Überhaupt dieses dunkle Geheimnis in ihrer Vergangenheit, das ließ mich dann doch weiterlesen. Der erste Teil der Geschichte zog sich für meine Verhältnisse ganz schön hin. In Rückblenden wurde von der Kindheit und Jugend TifAnis berichtet. Dann wieder der Sprung in die Gegenwart zu den Hochzeitsvorbereitungen mit Luke. Beide Erzählstränge wurden zusätzlich in die Länge gezogen, durch einzelne Sprünge zu früheren Erlebnissen, die das Lesen nicht unbedingt leichter machten.

Aber irgendwann kam dann doch die Sprache auf das dunkle Geheimnis in der Vergangenheit von Ani. Denn das damals etwas Entscheidenes passiert sein muss, das wird jedem beim Lesen klar. Irgendwie wird dann das Buch für mich auch authentischer. Ich konnte viele Dinge nachvollziehen, die ich gerade am Anfang nicht verstanden habe.

Wer Spaß an den Filmen "Sex in the City" hatte, dem wird das Buch sicher gefallen. Meins war es dann doch eher nicht. Aber ich vergebe 3 Punkte, da mir das Ende dann doch ganz gut gefallen hat.