Rezension

italienischer Charme trifft auf hanseatischen Verstand

Brausepulverherz - Leonie Lastella

Brausepulverherz
von Leonie Lastella

Bewertet mit 3.5 Sternen

>> Bevor ich verstehe, was passiert ist, löst er sich von mir und weicht langsam einige Schritte zurück. Meine Hände beben, als hätte man mich auf kalten Entzug gesetzt. >>

Für Jiara sind die Sommer immer die schönste Zeit des Jahres, denn die verbringt sie als Aushilfe in einer kleinen Trattoria an der italienischen Küste und gehört praktisch schon zur 1-Mann-Familie.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Ihr Freund findet keine Zeit sie wenigstens 1 Mal besuchen zu kommen und dann steht auch noch plötzlich Milo in der Tür. Der beste Freund des Besitzers stellt das ansonsten eher kühle, hanseatische und durchstrukturierte Leben von Jiara mächtig auf den Kopf, denn so sehr sie sich auch dagegen wehrt, lassen seine tiefbraunen Augen und der muskulöse Body sie nicht mehr los.
Aber das darf alles nicht sein, erstens sind sie grundverschieden und zweitens wartet ihr Freund zuhause....

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"Brausepulverherz" ist leichte Kost und eine gute Strandlektüre, aber das Besondere, das gewisse Etwas hat mir gefehlt.

Allen voran, dies ist ein Jugendbuch/Young Adult. In den Buchhandlungen steht es meistens zwischen den Romanen, da gehört es - meiner Meinung nach - nicht hin. Ich habe nicht mit so jungen und im Fall von Jiara, auch sehr unsicheren, unerfahrenen Protagonisten gerechnet.

Die Story selbst kann man in 3 Teile gliedern (Italien, Hamburg, etc.) und sie hat durchaus Charme, aber ich hatte so meine Startschwierigkeiten.
Und das lag nicht nur daran, das man der Hauptfigur unbedingt so einen exotischen Namen verpassen musste, der für mich nicht funktioniert hat, sondern eher ein Stolperstein war; nein, der Einstieg ist einfach schwach. Die Charaktere wirken stereotyp und haben wenig Charisma. Auch fehlte mir die Chemie zwischen Milo und Jiara; das Knistern, witzige Wortgefechte usw. Grad zu Beginn wirkt es oftmals ein wenig plump. Wo war das Feuer, die Spannung vor dem ersten Kuss? Im (für mich) zweiten Teil des Buches, bekommt die Geschichte dann mehr Tiefe und das hat mir besser gefallen.

Die Charaktere sind mit all ihren Schwächen sehr sympathisch und obwohl sich mir oftmals die Fussnägel hochgerollt haben, konnte ich ihre Handlungen dennoch nachvollziehen. Die Meisten hätten wohl so gehandelt.

Trotz allem bleibt die Story sehr vorhersehbar und unaufregend, auch wenn die Autorin einige Wendungen und Hintergründe einfliessen lässt, wirkt sich das auf die Spannung nicht groß aus.

Fazit: Eine schöne Strandlektüre mit sommerlichem Flair und der Frage. ob man auf sein Herz oder Verstand hören sollte...