Rezension

Ja, nein, oder vielleicht doch?

Hasta La Pista: Wo die Liebe hinfährt - Sophia Monti

Hasta La Pista: Wo die Liebe hinfährt
von Sophia Monti

Bewertet mit 3 Sternen

Nette Unterhaltung für zwischendurch, ohne große literarische Meisterleitungen.

Inhalt:
Anja hat sich gerade von ihrem Freund Andy getrennt, da dieser sie mit Gloria betrogen hat. Ihre beste Freundin, die Rechtsanwältin Tine, versucht Anja auf andere Gedanken zu bringen und sie zu trösten. Dann offenbart Anjas Ex und nun platonischer Freund Jan ihr, dass er mit seinem Bulli für ein Jahr auf große Fahrt quer durch Spanien geht. Und Anja? Die beschließt spontan mit Jan mitzugehen. Was hält sie denn schon in ihrer Kelkheimer Wohnung mit den NSA-Nachbarn?! Und auf die Redaktion, in der ihre mobbenden Arbeitskolleginnen auf Anja warten, kann sie auch gut verzichten. So machen sich die beiden auf den Weg. Doch in einem Lavendelfeld in Südfrankreich kommen alle, in den letzten Jahren verschwiegenen Dinge ans Tageslicht. Dennoch geht es weiter nach Spanien. Und es zeigt sich schnell: Auswandern ist eine feine Sache! Tschüss Vergangenheit und herzlich Willkommen Neuanfang! Nur blöd, wenn die Vergangenheit plötzlich wieder vor einem steht!

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, bei diesem Buch eine eindeutige Bewertung abzugeben. Einerseits fand ich das Buch mäßig unterhaltend, andererseits hat mir die Story an sich recht gut gefallen.
Die Geschichte beginnt mit Anja und ihrer besten Freundin, die ihr aus dem Liebeskummer helfen will. Auf dem Tisch Sirtaki tanzend und rauchend, wollen sie alles, was von Andy übriggeblieben ist, ausräuchern. Schon in dieser Szene erkennt man Anjas schrägen Humor, der sehr stark den gesamten Schreibstil beeinflusst, da sie als Erzählerin fungiert. Da sie immer das sagt und erzählt, was ihr so gerade im Kopf herumgeht. An sich finde ich das eine wirklich tolle Eigenschaft einer Protagonistin, aber irgendwie konnte ich mich mit ihr doch nicht ganz anfreunden. Meiner Meinung nach ist sie an viele Situationen viel zu naiv herangegangen und hätte mit ein wenig Hirn und Verstand die ein oder andere Ungereimtheit wesentlich schneller aus dem Weg schaffen können.
Die Entscheidung auszuwandern hat sie auch recht spontan getroffen, wofür ich sie wirklich beneide. Dennoch hätte das alles ja nach hinten los gehen können. Aber da es ja ein Buch mit Happy End ist, war ja von Anfang an klar, dass es gut gehen wird.

Wie bereits gesagt, ist mir Anja die ganz Geschichte über etwas suspekt geblieben. Ich hab‘ sie für ihren mutigen Schritt bewundert und beneidet und auch ihre offene Art hat mich ab und an wirklich begeistert. Trotzdem bin ich das ganze Buch hinweg nicht wirklich warm mit ihr geworden. Sie war mit teilweise einfach zu Sprunghaft und hat in den wichtigen Situationen dann leider doch ihre Klappe gehalten.

Anja’s Freundin ist mir schon wesentlich sympathischer. Man bekommt zwar nicht sonderlich viel von ihr mit, aber allein die Tatsache, dass sie ihrer Freundin hinterher reist und ihr somit, Entschuldigt den Ausdruck, den Arsch rettet, spricht für sie. Auch sie hat einen locker leichten Charakter und zieht Anja wieder nach oben und befreit aus dem größten Schlamassel, den sie sich selber eingebrockt hat. Leider kommt sie nur Anfangs und wieder am Ende der Geschichte vor.
Anja’s Ex-Freund Andy schießt jedoch in jedlicher Hinsicht den Vogel ab. Allein das er sie betrogen hat ist ja schon mal kein Kavaliers Delikt, aber dass er auch noch mit Drogen sympathisiert macht ihn nicht zu einem Traummann. Deswegen ist es umso verwunderlicher, dass sich Anja tatsächlich auf diesen, ich nenne ihn mal Loser, nochmal einlässt. Als sie von ihm dann auch noch in diese sehr verwahrloste Wohnung gebracht wurde, hätte sie eigentlich gleich schauen müssen, dass sie Land gewinnt. Aber was hätte sie anderes machen sollen?

Jan, ebenfalls Anja’s Ex, oder eben auch nicht, fand ich hingegen weitestgehend sympathisch. Das er mit seiner Freundin wegen Anja per Telefon Schluss gemacht hat, war jetzt nicht die feine Englische Art, aber eben anders nicht möglich. Als dann Marcella vor der Tür steht hätte er sich schon etwas anders Verhalten können und sofort mit Anja reden müssen. So wären einige Ungereimtheiten erst gar nicht entstanden.

 

 

Kommentare

Nelebooks kommentierte am 02. Dezember 2016 um 13:22

Ich habe in etwa die gleiche Meinung von dem Buch gehabt wie du.