Rezension

James Bond lässt grüßen

Der Preis, den man zahlt - Arturo Pérez-Reverte

Der Preis, den man zahlt
von Arturo Perez-Reverte

Bewertet mit 4 Sternen

Wie ein historischer James-Bond-Roman, allerdings aus dem spanischen Bürgerkriegsjahr 1936, wirkt der im September im Insel-Verlag veröffentlichte Roman "Der Preis, den man zahlt" des spanischen Bestseller-Autors Arturo Pérez-Reverte (66). Es ist der Auftakt einer geplanten Spionagethriller-Reihe um den Agenten Lorenzo Falcó, Enddreißiger, eleganter Frauenschwarm, wenn es sein muss gnadenloser Killer. Wie die Bond-Filme beginnt auch dieser Roman mit einer Einführungszene, in der Falcó an der Liquidierung einer gegnerischen Agentin beteiligt ist. >"Wir haben einen neuen Auftrag", sagte der Admiral< ist dann ähnlich wie bei James Bond der Einstieg in die eigentliche Handlung, in deren Verlauf "jeder seinen Preis zu zahlen hat". Der Admiral, Geheimdienstchef des sich gerade etablierenden Franco-Regimes und Falcós väterlicher Freund, beauftragt seinen Lieblingsagenten, hinter den gegnerischen republikanischen Linien in Südspanien einen Anführer der Falangisten aus dem Gefängnis zu befreien. Während dieser gefährlichen Aktion trifft Superagent Falcó auf die undurchschaubare Eva. Dieser Roman liest sich spannend, auch wenn man als Nichthistoriker und Nichtkenner der Bürgerkriegssituation von 1936 bei den unterschiedlichen, sich gegenseitg koalierenden oder auch bekämpfenden Gruppierungen leicht durcheinander kommt. Der Roman ist temporeich geschrieben und verpackt in seiner Handlung die gute Mischung aus Historie, Politik, Spionage, Sex, Mord, also von allem etwas. Das Buch stellt gewiss keinen literarischen Anspruch, bietet dem Leser aber interessante und äußerst spannende Unterhaltung vom Feinsten. Nach Abschluss seines Auftrags muss Falcó zur eigenen Sicherheit für einige Wochen untertauchen und zieht sich ins südfranzösische Biarritz zurück. Vielleicht um an der Bar des dortigen Spielcasinos, gekleidet in einen feinen Smoking und mit einer schönen Frau an seiner Seite, den geliebten Hupa-Hupa-Cocktail zu trinken - nicht gerührt, nur geschüttelt?