Rezension

Janine Prediger hat sich selbst übertroffen!

Der Dämon von Naruel - Janine Prediger

Der Dämon von Naruel
von Janine Prediger

Der erste Band „Der Berg der Elemente“ ist ja bereits ein Buch, das ich jedem ohne zu zögern immer wieder empfehle und das ich gern immer wieder als eines meiner liebsten Bücher erwähne. Mit dem zweiten Band „Das nördliche Königreich“ hat sich Janine Prediger aber selbst noch einmal übertrumpft. Ich habe dieses Buch immer gelesen. IMMER. Ich hatte es beim Herumlaufen in den Händen, beim Filme schauen, in der Badewanne, im Bett... Ich habe gar nicht genug bekommen. Am liebsten wäre ich in die Geschichte hereingekrochen.

Der zweite Band knüpft direkt an Band eins an und auch im Verlauf der Geschichte merkt man immer wieder, wie gut beide Bücher ineinandergreifen.
Von Beginn an ist mir aufgefallen, dass die Punkte, die ich in „Der Berg der Elemente“ noch zu bemängeln hatte, in diesem Teil verschwunden sind. Tatsächlich scheint der Schreibstil der Autorin sehr aufgeblüht zu sein. Sie schreibt frischer und weniger angestrengt als im vorhergehenden Band, die Sätze sind sicherer und in sich rund. Außerdem ist die ganze Story viel orientierter und geordneter geworden. 
Im Verlauf der Handlung habe ich auch sehr viel Neues über die Welt Naruel und die Wesen, die in ihr leben, gelernt. Auch wird mehr über die verfluchten Früchte, die Cyrale und Dämonen bekanntgegeben, womit auch besseres Verständnis meinerseits einherging.
Für mich persönlich kann ich das Buch in zwei Hälften teilen:
In der ersten Hälfte stürzt sich Pan in ein weiteres Abenteuer, lernt neue Menschen kennen, erkundet neue Teile der Welt und schlittert immer wieder in brenzlige Situationen. In der zweiten Hälfte bin ich dann wieder auf das bekannte Gemetzel gestoßen: Blutige und grausame Kämpfe, schwere Verletzungen, Ungerechtigkeit und das Zerschlagen von (fast) allem Positiven, was Pan bis dahin passiert ist. Dieses doch sehr krasse Auf- und Ab hat den Spannungsbogen immer wieder bis zum Anschlag gespannt, denn wer den ersten Teil kennt, weiß: Nie und nimmer darf Pan so (für ihre Verhältnisse) glücklich bleiben.
Ich finde es toll, das Pan nun auch Gefühlsregungen zeigt, wenn auch keine großen. Es macht sie ein Stück menschlicher und rückt die Bestie, die eigentlich in ihr steckt, ein bisschen in den Hintergrund. Janine Prediger hat ihrer Hauptprotagonistin ein neues Gesicht geschenkt, das ich kennenlernen durfte und von dem ich vollkommen hin und weg bin. Pan an sich ist eine liebenswürdige Anti-Heldin geblieben, ist aber feinfühliger und emotionaler geworden. Ihre gesamte Einstellung wirkt, wenn auch nur einen Hauch, positiver.- Woran zuletzt sicher ihr neuer Freund Thor nicht unschuldig ist. Außerdem ist sie ein wenig sarkastischer geworden, was ihre Wortwahl betrifft, wodurch ich sogar manchmal ein bisschen grinsen musste. Überhaupt die Art und Weise, wie sie und Thor miteinander umgehen, hat das ganze Schreckliche um die beiden aufgelockert. Thor ist immerhin eine sehr leichtsinnige und manchmal unbedachte Person und somit das perfekte Gegenstück zu Pan. Ich habe mir schon, als Thor das erste Mal auftrat, gedacht, dass das mit den beiden noch ganz witzig werden kann.
Aber eines muss ich hier gestehen: Auch, wenn ich von Anfang an wusste, dass das hier kein Liebesroman werden wird und ich sowas auch eigentlich nicht mag... Verdammt, ich habe so oft immer wieder gedacht „Jetzt küsst euch endlich, verdammt!“. 

 

Fazit

Für den zweiten gilt genauso wie für den ersten Band: Absolute Leseempfehlung. 
Lesebegeisterte, die auf der Suche nach Spannung, Fantasy und spektakulären Kämpfen sind, kommen hier definitiv auf ihre Kosten!