Rezension

Je mehr Seiten vorbeiziehen, desto feurige die Spannung dahinter!

Das Feuerzeichen - Francesca Haig

Das Feuerzeichen
von Francesca Haig

Inhalt: Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen. Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben! [Quelle: Verlag]

Meine Meinung:
 
In der letzten Zeit habe ich den Dystopie-Welten den Rücken zugekehrt, was zum großen Teil daran lag, dass ich kein ansprechendes Buch gefunden habe. Das Feuerzeichen hat jedoch wortwörtlich flammende Begeisterung in mir ausgelöst, da der Klappentext grandios und auf besondere Weise einzigartig klang...
 
Mittlerweile ist es 400.Jahre her, dass eine gewaltige Explosion die Welt zerstört hat. Die Menschen mussten von Null beginnen und leben nun wieder wie im Mittelalter. Aufgrund der radioaktiven Verseuchung steht ein Leben für Zwei, denn es werden nur noch Zwillingspärchen geboren, deren Seelen miteinander verbunden sind. Stirbt der Eine, verliert auch sein Gegenpart das Leben. Die Bande reichen tief, doch werden die Zwillinge so früh wie möglich getrennt. So erhält der eine Zwilling einen Platz bei den Alphas, den Herrschern und Erfolgreichen und der andere Zwilling, gezeichnet durch einen Makel, wird zu den Omegas in die untere Gesellschaftsgruppe verbannt...Cassandra ist ein Omega und wurde lange Zeit nicht als dies erkannt, doch ihr Zwilling Zach rieß den Alpha-Titel an sich und bekämpft mit aller Macht die Niederen. Doch der Machtkampf nimmt unerwartet neue Wege - Rebellion, Liebe und Leben sind das Dreieck von Anfang und Untergang...
 
Das Feuerzeichen konnte mich durch das Weltbild der Autorin direkt gefangen nehmen. Es ist unglaublich spannend, dass wir in dieser Welt Zwillingspärchen begegnen, die in komplett unterschiedlichen Gesellschaftsklassen eingeteilt werden und sich fortan bekriegen! Statt seine zweite Hälfte anzuerkennen, ist den Zwillingen ihr Gegenpart ein Dorn im Auge. Doch Cass und Zach wachsen ungewöhnlich lange miteinander auf, da bei ihnen nur schwer der Unterschied zwischen Alpha und Omega zu sehen ist. Durch den Verrat von Zach, wird Cass den Omegas zugeteilt und ihr Lebensweg scheint fortan düster. Wie all die anderen Omegas, muss sie sich den Befehlen der Alphas beugen und Demütigung und Hass über sich ergehen lassen, während Zach zu einem skrupellosen Herrscher heranwächst!
 
Die Autorin hat ein sehr hartes Weltbild erschaffen, dass die Gesellschaft in zwei Gruppen einteilt. Trotzdessen das unsere Hauptprotagonistin Cassandra, genannt Cass, der unteren Klasse angehört, ist sie eine sehr herzliche Person die jedem ob Alpha oder Omega mit Respekt entgegentritt und immer das Gute in Menschen sucht. Es war sehr angenehm aus ihrer Perspektive zu lesen und ich habe ihren Weg in Richtung Widerstandskämpferin mit Spannung verfolgt. Mit Rückblicken erhält der Leser zudem ein Bild von der Vergangenheit und Cassandras Zwillingsbruder Zach. Dieser ist grausam und möchte die Omegas mit aller Macht unterdrücken... Bei ihm habe ich keine klare Meinung, da viele Seiten und Denkweisen verborgen sind und so hoffe ich, dass wir in den nächsten Bänden mehr hinter seine Fassade blicken dürfen und vielleicht noch etwas Gutes erhaschen...
 
Gutes findet sich in diesem Dystopie-Roman tatsächlich wieder, da Francesca Haigs es beherrscht Dunkles mit Lichtem zu vereinen und somit den Hoffnungsschimmer nie gänzlich auslöscht! Das Freundschaft und Liebe starke Waffen zum Überleben sind und man nicht auf die äußeren sondern inneren Werte achten sollte, kann man aus den Zeilen der Geschichte heraus lesen - eine tolle Botschaft der Autorin...   
 
Die Handlung konnte mich am Anfang nicht komplett packen, wurde jedoch von Seite zu Seite immer fesselnder und offenbarte sich wie eine Flamme in einem gleißen, hellen Szenario - was sofort den Wunsch erweckt weiter und mehr lesen zu wollen. Ich kann den nächsten Band kaum erwarten und empfehle dieses Buch allen Dystopie Fans ♥