Rezension

Jedes Volk für sich

Der Groll der Zwerge - Bernd Frenz

Der Groll der Zwerge
von Bernd Frenz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dreißig Jahre nach dem Großen Krieg sind die Feindschaften noch nicht versiegt. Die Völker halten sich für sich, alte Vorurteile und Feindschaften schwelen unter der Oberfläche und eine neue Generation, ohne die grauenhaften Erinnerungen, ist einer neuen Schlacht nicht abgeneigt. Als die Zwerge einen Wassereinbruch in ihrer Nekropole Felsheim versiegeln und gleichzeitig die heilige Quelle der Elfen versiegt, prallen zwei unversöhnliche alte Feinde erneut aufeinander. Dass gleichzeitig der Ork Grimm aus dem Exil zurückkehrt, bleibt dabei fast unbemerkt. Umso gefährlicher entwickeln sich die Ereignisse.

Ein Auftakt zu einem neuen Schlachtenepos mit erschütternd realistischen Motiven. Blinder Eifer und Fanatismus, Egoismus und Vorurteile und aus einer Banalität wird ein blutiges Gefecht, das auch den Leser vom eigentlichen Schauplatz ablenkt. Während man fieberhaft den Ereignissen in Felsheim folgt und die unterschiedlichen Erzählperspektiven mal fasziniert mal ungeduldig verfolgt schließt man nach mehr als 400 Seiten das Buch mit dem dumpfen Gefühl dem Autor auf den Leim gegangen zu sein und etwas wesentliches übersehen zu haben. Der zweite Band wird nicht nur die Selbstgewissheit der Elfen und Zwerge erschüttern, denn der eigentliche Krieg hat wohl noch nicht mal begonnen.

Exzellente Fantasy-Unterhaltung mit der ganzen Bandbreite der Fabelvölker. Magie und Krieg, Waldläufer und Elfen, Zwerge und Orks, Altbekanntes trifft auf neue Ideen. Ein toller Fantasyroman. Ich freue mich auf den zweiten Band!