Rezension

Jugend-Mystery mit Botschaft

Vakuum - Antje Wagner

Vakuum
von Antje Wagner

Bewertet mit 4 Sternen

Fünf Jugendliche finden sich plötzlich am 17. August um 15:07 Uhr in derselben Situation: alle Menschen und Tiere sind verschwunden, die Sonne bleibt jedoch immer in der gleichen Position: Die Zeit ist stehen geblieben. Ein mysteriöser Nebel beginnt Jagd auf die Jugendlichen zu machen. Auf der Suche nach Antworten finden sie mysteriöse orangefarbene Zettel mit Anweisungen und müssen sich den Ereignissen in ihrer Vergangenheit stellen, die alles verändert haben.

In „Vakuum“ begegnet der Leser nacheinander den fünf Jugendlichen Kora, Hannes, Tamara, Alissa und Leon. In der Einführung gelingt es der Autorin Antje Wagner schon geschickt, wichtige Informationen über die Charaktere zu liefern, ohne in langweilige Ausführungen abzudriften. Dies empfand ich als sehr gelungen. Bis auf Tamara, die herausfinden will, wer ihre wahre Mutter ist, haben alle Jugendlichen mit einschneidenden oder sogar traumatisierenden Erlebnissen zu kämpfen, die ihr Leben verändert haben.

Die Autorin offenbart allerdings immer nur Bruchstücke aus dem Leben der fünf. Dadurch bleibt die Handlung durchweg spannend und man versucht, das Rätsel des „Vakuums“ zu ergründen. Dies gelang mir allerdings nur wenig und so musste ich warten, bis die Charaktere ihre traumatischen Erlebnisse enthüllten.

Am besten gefiel mir Koras kämpferischer und rebellischer Charakter. Die Stadt Mannheim spielt eine wichtige Rolle in der Handlung und wird gut beschrieben, so dass ich sie als weiteren "Charakter" des Buches anführen würde.

Die Auflösung des Rätsels war mir auf den ersten Blick zu verwirrend und ich musste das Kapitel nochmals lesen. Doch auch dann war mir die Botschaft über das wahre und das wirkliche Leben irgendwie zu antiklimaktisch und stand meiner Meinung nach nicht im Verhältnis zu der enormen Spannung, die vorher aufgebaut worden war.

Das Ende hat mich also etwas zwiegespalten hinterlassen, da mir einerseits der Unterhaltungswert fehlte, ich andererseits die Botschaft aber wichtig finde. Ersteres entsprach aber meinen Erwartungen an das Buch, daher ein Stern Abzug.