Rezension

Jugendliche alleine auf einem Schiff

Deadwater. Das Logbuch - Tobias R. Junge

Deadwater. Das Logbuch
von Tobias R. Junge

Bewertet mit 3 Sternen

Einige Jugendliche werden zur Strafe von ihren reichen Eltern auf ein Schulschiff geschickt. Mitten im Indischen Ozean veschwinden auf einmal nach und nach alle Erwachsenen an Bord.  Als eine Leiche auftaucht wird den Jugendlichen klar, das es um Leben und Tod geht...

"Deadwater-Das Logbuch" ist ein Jugendbuch von Tobias Rafael Junge.Die ganze Aufmachung hab ich so noch nie gesehen und mir hat es sehr gut gefallen ! Das Buch ist das Logbuch der Jugendlichen- in erster Linie führt es der 15jährige Chris, aber auch die anderen Kinder schreiben mehr oder weniger aus ihrer jeweiligen Sicht in das Logbuch. Damit man nicht durcheinander kommt steht über dem jeweiligen Absatz immer der Name desjenigen der gerade geschrieben hat. Die Kapitel an sich fangen immer mit den Schiffsdaten an: Datum, Breiten# und Längengrad, Wetterdaten und Windangabe. Das ganze Buch über befinden sich an den Rändern Notizen der ganzen Jugendlichen mit Bemerkungen zu den Logbucheinträgen. Am Anfang hat mich das etwas aus dem Lesefluss gebracht, aber mit der Zeit sind die Notizen doch sehr interessant und mir haben sie gut gefallen- vor allem die von Max.

Am Anfang sind es sehr viele Namen auf einmal und man kann leicht den Überblick verlieren. Die Jugendlichen sind alle zwischen 13 und 15 Jahre alt und von ihren Eltern auf das Schiff geschickt worden. Manche der Charaktere haben mehr Tiefe und mehr Schreibanteil als andere. Manche findet man sympathischer als andere wie überall im Leben. Die Geschichte wird sehr schnell recht düster und gefährlich. Die Kinder geraten von einer Extremsituation in eine andere, sind kurz vor dem Verdursten, Verhungern, Sterben...alleine auf hoher See müssen sie das Schiff navigieren.
In vielen Situationen habe ich gedacht, das das Alter der Protagonisten nicht mit ihrem Handeln übereinstimmt und man schätzt die Jugendlichen von ihren Handlungen doch etwas älter ein. 
Auch glaube ich nicht das die Zielgruppe des Buches, welches ab 12 Jahren empfohlen wird, richtig eingeschätzt wird.  Für den Inhalt sind meiner Meinung nach 12jährige noch viel zu jung und ich würde das Buch frühestens ab 14 Jahren empfehlen wollen.
Was mir leider auch ein wenig gefehlt hat sind in einigen Momenten die Hintergrundinformationen und vieles wird nur kurz erwähnt ohne es näher zu erläutern.

Fazit: Im Grunde eine sehr interessante Geschichte, mit ernstem und düsterem Hintergrund für ältere Jugendliche. Sehr interessanter Aufbau in Form eines Logbuchs. Leider ist die Geschichte teilweise sehr unglaubwürdig und es fehlt stellenweise mehr Tiefe.