Rezension

Jugendroman mit spannenden Facetten

Maybe Someday
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Sydney braucht dringend eine neue Wohnung, nachdem sie ihren Freund und ihre Mitbewohnerin und beste Freundin miteinander erwischt hat.

Ridge sucht eine neue Mitbewohnerin - nach Möglichkeit eine, die nicht ganz so kompliziert ist wie die, die er und sein Freund Warren schon haben.

Zufällig kennen sich Sydney und Ridge schon vom Sehen - die Balkone ihrer Wohnungen gehen zum selben Innenhof hinaus und Ridge sitzt jeden Abend dort und spielt Gitarre. Dass Sydney nach ihrer Entdeckung dann bei ihm auf der Matte steht, ist schon eher Zufall, aber beiden passt es als Lösung ganz gut in den Kram. Zumal Ridge gerade eine Schreibblockade hat, aber dringend Texte zu seinen Liedern braucht und Sydney zu einem Lied schon länger "ihren" Text im Kopf hat. Da Ridge taub ist, müssen beide auch körperlich eng zusammenarbeiten, damit er ihre Interpretation spüren kann - doch dann steht eines Tages seine Freundin vor der Tür.

Die Bücher von Colleen Hoover kann man auch als Erwachsene sehr gut lesen. Auch wenn sie eigentlich immer bei den Jugendbüchern eingeordnet werden, zählen sie für mich eher in die Richtung "Junge Erwachsene". Zumal Colleen Hoover von den Themen her immer sehr interessant ist und Felder bearbeitet, die man sonst ziemlich selten findet, wie in diesem Fall zum einen die Thematik "tauber Musiker" und noch andere Felder, die sich im Laufe der Handlung ergeben. Auch wenn mir theoretisch klar ist, dass Taube ein ganz normales Leben führen können, fand ich es spannend zu lesen, mit welchen kleinen Tricks Ridge seinen Alltag gestaltet und vor allem wie er trotz seines Handicaps ein bekannter Musiker sein kann.

Die Protagonisten haben es beide nicht leicht, sind aber beide sehr sympathisch. Ihre Gedanken und Beweggründe konnte ich meistens gut nachvollziehen, bis auf ein paar kleine Ausnahmen. Gerade Ridge benimmt sich ab und zu dann doch ziemlich wie ein Künstler und hat sehr seinen eigenen Kopf, aber da Sydney sich auf so einiges einlässt bzw. ihm die Chance gibt, sein Verhalten zu erklären, gibt es wenig Streit zwischen den Beiden. Allerdings kann auch Sydney sagen, wenn ihr etwas nicht passt.

Das Buch liest sich sehr flüssig, ich habe mich oft geärgert, dass ich durch Stress auf der Arbeit beim Lesen abends oft eingeschlafen bin - dabei wollte ich immer wissen, wie es weitergeht... Ich hatte zwar einen Verdacht, wie es ausgeht, aber sicher war ich mir da lange nicht. Dadurch hatte das Buch eine gewisse Grundspannung, die auch durch verschiedene Wendungen aufrechterhalten wurde. Die Liedtexte spiegelten die Stimmungen immer schon gut wieder, mitunter bevor sie den Protagonisten klar wurden. Dass es einen Soundtrack zum Buch gibt, hab ich leider erst nach dem Lesen gesehen, werde ihn mir aber bald anhören.

Fazit: Nicht nur für Jugendliche sehr zu empfehlen!