Rezension

Kärntner Wiegenlied

Kärntner Wiegenlied - Andrea Nagele

Kärntner Wiegenlied
von Andrea Nagele

Bewertet mit 5 Sternen

Helene bekommt einen riesigen Schreck, als sie auf der Säuglinsstation in die Wiege ihres Sohnes schaut: dort liegt nicht ihr Sohn Max, sondern ein fremdes Baby. Niemand will ihr glauben, alle halten sie für depressiv und wahnhaft. Einzig Alice, Kommissar Rosners Freundin, die auf der gleichen Station wie Helene liegt, glaubt ihr. Sie bittet Rosner, sich die Sache genauer anzuschauen.

Dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils konnte ich sofort in das Buch eintauchen. Die anschaulich beschriebenen Charaktere sowie der spannende Fall taten ihr Übriges dazu.
Einen besonders intensiven Einblick bekommt der Leser in Helene, nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in deren Vergangenheit. Ihre Gedanken und Ängste waren authentisch beschrieben und nachvollziehbar. Ihre Hoffnungslosigkeit, weil niemand ihr wegen ihres vertauschten Babys glauben wollte, ging mir sehr nahe. Ich war aber selbst am Überlegen, ob ihr Sohn wirklich vertauscht wurde, oder ob sie sich das nur einbildete. Doch weshalb sollte jemand ihren Sohn stehlen wollen? Und zu wem gehörte das fremde Baby? Mir geisterten viele Fragen im Kopf herum.
Rosner und dessen Ermittlungen traten meines Erachtens in diesem Buch ein wenig in den Hintergrund. Er ist auf der Jagd nach einem Einbrecher, so dass er eigentlich keine Ambitionen hat, sich um ein vermeintlich vertauschten Baby zu kümmern. Außerdem macht er sich große Sorgen um seine schwangere Freundin Alice, der eine Frühgeburt droht. Dennoch nimmt er sich auch dieser Sache an. Rosners besondere Art kam wieder sehr gut zum Vorschein. Ich mag ihn einfach.
Das Ende brachte noch eine überraschende Wendung mit sich, mit der ich nicht gerechnet habe. Und alle meine Fragen wurden beantwortet.

Mir hat dieser spannende Krimi sehr gut gefallen und ich vergebe daher 5 von 5 Sternen.