Rezension

Kampf für die Freiheit

Die Ummauerte Stadt - Jan Reschke

Die Ummauerte Stadt
von Jan Reschke

Inhalt: Nach dem Zusammenbruch unserer Weltordnung sind die Menschen in der Ummauerten Stadt der Kontrolle ihrer Regierung ausgeliefert. Durch die Lieferung von Nahrung und Sauerstoff werden sie unter Kontrolle gehalten. Aber es fehlt ihnen an allem und Gewalt und Machtmissbrauch sind an der Tagesordnung. Jeremiah lebt in dieser Welt. Er ist ein Schrottsammler, dass heißt er verlässt die Ummauerte Stadt heimlich um nach Tauschobjekten zu suchen. Allerdings fehlt den Menschen jegliche Freude und so begehrt Jeremiah zusammen mit dem Bezirkskommunikator Goran und der flüchtigen Ivanna auf. Aber welchen Preis müssen sie dafür bezahlen?

 

Meinung: Der Autor Jan Reschke hat mit „Die Ummauerte Stadt“ ein beklemmendes Endzeitszenario geschaffen, in dem Verhältnisse wie in der DDR herrschen. Totale Überwachung und Unterdrückung ist an der Tagesordnung. Die Menschen haben nichts. Nicht einmal Privatsphäre. Ausserdem kommt es immer wieder zu Übergriffen seitens der Soldaten und der Wachmänner. Nur den Menschen im geschlossenen Bezirk und im Werk, wo die Versorgungsmittel hergestellt werden, geht es besser.

Jeremiah und Goran möchten den Menschen helfen und die Verhältnisse verändern. Hierbei sind sie bereit ihr Leben zu riskieren. Aber welchen Preis müssen sie noch zahlen?

Der Leser darf im Laufe des Buches mehrere Personen begleiten und die Welt als Beobachter ihrer Sichtweisen erleben. Am Häufigsten sind hierbei natürlich Jeremiah und Goran, aber es gibt auch einen weiteren Erzählstrank. In den Kapiteln mit der Überschrift „Zelle 12“ werden hier die Eindrücke einer Person geschildert die alleine in einer Zelle eingesperrt ist und mehrere Variationen von Folter erleben muss. Diese Person hat jegliches Zeitgefühl verloren und verliert sich selbst immer mehr. Um wen es sich herbei allerdings handelt, bleibt bis zum Ende im Unklaren.

Am Ende laufen aber alle Geschichten zusammen und schließen das Buch befriedigend, wenn auch beklemmend ab.

Dieses Buch ist auf jeden Fall etwas für Endzeitfans, die es etwas dunkler mögen. Allerdings gibt es sehr viel Gewalt in diesem Buch und sehr viel Blut und Mord. Wem das nicht gefällt, der sollte es nicht lesen.

Die Umgebung hat mich die ganze Zeit an den Film „The Road“ mit Viggo Mortensen erinnert, oder auch an „I am Legend“ mit Will Smith (nur ohne Zombies).

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen und die Figuren authentisch.

Ich hoffe, dass wir nie in so einem autoritären Staat leben müssen und bin froh, dass wir ohne Sauerstoffstäbchen atmen und uns frei bewegen können.

 

Fazit: Gelungenes beklemmendes Endzeitbuch, mit schockierenden Momenten. Nichts für schwache Nerven, aber gut gemacht.