Rezension

Kampf um Gutshaus

Altenstein - Julie von Kessel

Altenstein
von Julie von Kessel

Bewertet mit 3 Sternen

Erzählt wird die Geschichte von Konrad Graf von Kolberg. Er wurde als zehntes Kind von Agnes und Kuno in Ostpreußen während des zweiten Weltkrieges geboren. Konrad ist der langersehnte Sohn der Familie und deshalb der Liebling. Ihm wird später auch nahegelegt das alte Familienanwesen „Altenstein“ wieder zurückzuholen.

Mich hat der Klappentext neugierig gemacht und ich habe eine spannende Familiengeschichte erwartet. Bekommen habe ich leider eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die anfangs sehr verwirrend waren. Es gibt viele handelnde Personen, die der Leser erst nach und nach kennenlernt. Auf den ersten 100 Seiten hatte ich deshalb noch Probleme sie richtig zuzuordnen und die Zusammenhänge zu finden (falls es welche gab).  Hilfreich ist hier die Auflistung der Personen zu Beginn des Buches. Die Handlungen finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Die einen noch während des zweiten Weltkrieges, andere in der Gegenwart zur Zeit der Wende und zwischen den Jahren 2000 und 2005. Durch diesen Wechsel in der Zeit erlebt der Leser die Vergangenheit selbst mit. Die Zeitsprünge waren gut eingebaut und haben thematisch sehr gut zueinander gepasst. Beispielweise erinnert sich eine Person im Jetzt an die Vergangenheit und schon beginnt ein neues Kapitel, das 1945 spielt. Oder wenn der Leser Hintergrundwissen braucht wird ein Vergangenheitskapitel dazwischen geschoben.

Enttäuscht hat mich in diesem Buch, dass es für mich keinen Leseanreiz gab. Es war nicht spannend. Es wurde lediglich die Geschichte der Familie erzählt. Von Anfang an war klar, dass die Familie ihr Haus wiederbekommt, da hier die Geschichte beginnt. Somit konnte man lediglich die Charaktere kennenlernen und erfahren, wie das Leben damals war. Ich hätte mir mehr Spannung und Handlung gewünscht. Die Charaktere sind relativ gut ausgearbeitet. Jeder hat seine Eigenarten und man kann sie charakterlich unterscheiden. Konrad scheint die Hauptrolle in diesem Buch einzunehmen. Er ist das jüngste von zehn Geschwistern, wird aber als erstes sterben. Auch wenn er als Kind schon einiges durchgestanden hat. Wirklich sympathisch war er mir nicht – er wirkte ein wenig verrückt. Die meisten seiner Geschwister leider auch.

Der Schreibstil ist allerdings sehr angenehm und lässt sich gut lesen!

Zusammenfassend hat mir das Buch leider nicht so gut gefallen und es hat mich nicht sonderlich unterhalten, da es aber gut geschrieben ist vergebe ich drei von fünf Sternen.