Rezension

Kampf zurück ins Leben

Nachtlichter
von Amy Liptrot

Bewertet mit 4 Sternen

Amy Liptrot erzählt in ihrem Buch „Nachtlichter“ ihre eigene, erstaunliche Geschichte.

Eigentlich bin ich eher Fan von fiktiven Geschichten, finde solche biographischen Stories oft langweilig, doch Amy´s Geschichte hat mich wirklich gefesselt und auch sehr interessiert, da ich Schottland-Fan bin und diese Geschichte dort spielt: auf den Orkney Islands, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region.

Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen. Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.

 

Dass die Autorin mit „entwaffnender Erhrlichkeit“ erzählt, habe ich auch genauso empfunden. Dazu gehört auch viel Mut, denn sie ist mit dieser Ehrlichkeit sicherlich auch teilweise „angeeckt“... Auch nicht leicht für ihre Familie zu lesen wahrscheinlich...

Doch sie wollte ihre Geschichte genauso erzählen und das hat ihr wohl auch gutgetan; eine Art Therapie für sie.

 

Wie die Natur ihr half, wieder zu sich selbst zu finden, ist wirklich beeindruckend. Eine starke Frau, die sich von ganz unten wieder ins Leben zurückgekämpft hat und so ein Vorbild für Andere sein kann, die vielleicht keine Hoffnung mehr haben, nie aufzugeben und die eigene Kraft zu „reanimieren“.