Rezension

Kann den Hype leider nicht verstehen

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Bewertet mit 1.5 Sternen

Die Autorin Rachel Cohn war mir spätestens seit “Dash & Lilys Winterwunder”, das sie zusammen mit David Levithan geschrieben hat, ein Begriff. Von daher war ich besonders gespannt, wie ich den Auftakt ihrer neuen Reihe “Beta” so finden werde. Leider konnte mich das Buch nicht so von sich überzeugen, wie ich es im Vorfeld erhofft habe.

Rachel Cohn hat mich bislang mit ihrem Schreibstil begeistern können, bei “Beta” war dies leider nicht der Fall. Ich weiß nicht, ob es am Plot direkt lag oder sogar an mir, aber ich hatte von der ersten Seite an das Gefühl, als wollten wir einfach nicht zusammenpassen. Sehr schade, denn die Kurzbeschreibung klang sehr vielversprechend und ich habe mich auf ein paar angenehme Lesestunden eingestellt, doch leider war es gegen Ende dann doch eher eine Qual als ein Lesevergnügen. Der Anfang war noch relativ gut und ich habe versucht, mich auf die Geschichte einzulassen, doch je mehr ich gelesen habe, umso mehr wurde ich enttäuscht.

Leider waren auch die Charaktere mindestens genauso flach wie die Geschichte selbst. Elysia fand ich am Anfang eigentlich ganz nett. Sie ist ein Klon und sollte somit eigentlich keine Gefühle haben und ist nur geschaffen worden, um den Menschen als Sklavin dienen, allerdings ist sie anders, denn sie kann Gefühle empfinden und dies sollte laut Meinung der Menschen nicht sein. Sogenannte Betas, wie Elysia eine ist, werden lediglich geschaffen, um den Menschen als Sklaven zu dienen, jedoch steckt in Elysia weit mehr. Sie hat ihren ganz eigenen Kopf und hinterfragt Dinge, so möchte sie u.a. keine Sklavin mehr sein und ist auch dazu bereit, um ihre Freiheit zu kämpfen. An sich eine sehr schöne Einstellung, aber dennoch hat mir bei ihr einiges gefehlt. So hätte ich mir u.a. mehr Tiefe, sowie Ecken und Kanten gewünscht. Tahir hat ebenfalls auf den ersten Blick einen netten Eindruck gemacht, allerdings konnte ich nach einiger Zeit nicht mehr viel mit ihm anfangen, da er mir viel zu flach erschien. Man merkt zwar, dass er ganz anders als die anderen Jugendlichen ist, die ohne sämtliche Perspektiven in den Tag leben, aber dennoch wurde ich mit ihm nicht warm.

Selbstverständlich darf bei so einer Geschichte eine Liebesgeschichte nicht fehlen. An sich war diese ganz nett beschrieben, jedoch habe ich weder Elysia, noch Tahir die Gefühle abgenommen. Alles wirkt sehr oberflächlich, stellenweise auch kitschig. Es wirkt schon fast so, als hätte diese Liebesgeschichte unbedingt noch ins Buch hinein gemusst, damit das Buch dicker wird. Das Potential ist sicherlich vorhanden, nur leider wurde es an so vielen Stellen nicht genutzt, bzw. nur sehr lieblos umgesetzt.

An sich ist die Thematik sehr interessant. Klonen ist nach wie vor ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden. Ist dies wirklich ein Schritt in die richtige Richtung oder ist es vielleicht doch nur ein wahnsinniger Eingriff in die Natur? Dürfen Menschen überhaupt die Macht haben, andere zu klonen? Das Buch kann sicherlich zum Nachdenken anregen, wenn man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen kann, doch leider wollte mir dies nicht so ganz gelingen. Interessant ist jedoch, dass es sich bei “Beta” um kein typisches Jugendbuch handelt. Gut, es gibt eine Liebesgeschichte, aber diese verläuft stellenweise so ganz anders, als man es in anderen Jugendbüchern her kennt.

Wirklich schön ist jedoch das Cover, das mir direkt ins Auge gesprungen ist. Die Farben und das Gesicht passen gut zusammen und geben ein schönes Gesamtbild ab. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, schade, dass der Inhalt da nicht mithalten konnte.

Insgesamt konnte ich mich mit “Beta” leider nicht wirklich anfreunden. Schwache Charaktere und ein recht flacher Plot konnten mich leider nicht an das Buch fesseln. Sehr schade, denn Potential ist definitiv vorhanden. Die Folgebände werde ich dennoch nicht mehr lesen.