Rezension

Kann den Hype nicht verstehen

Finding Sky Die Macht der Seelen 01 - Joss Stirling

Finding Sky Die Macht der Seelen 01
von Joss Stirling

Bewertet mit 3 Sternen

“Finding Sky” ist ein Buch, das sehr gehypt wurde. Normalerweise bin ich ja nicht der Typ, der jeden Hype mitmacht, bei diesem Buch war es jedoch anders, denn das wunderschöne Cover hat mich neugierig gemacht. Als ich das Buch dann jedoch gelesen habe, musste ich mehrfach mit dem Kopf schütteln, denn ich kann den Hype um das Buch leider überhaupt nicht verstehen.

Zugegeben: Der Schreibstil ist sehr nett und auch die Handlung besitzt einiges an Potential, allerdings wurde dies nur sehr selten genutzt, was mehr als schade ist. Die Geschichte wird stellenweise sehr kitschig und klischeehaft erzählt, manchmal sogar etwas holprig, aber im Großen und Ganzen relativ flüssig. Die Ideen sind massig vorhanden, allerdings ist kaum etwas dabei, was man noch nicht kannte und somit ist dieses Buch für mich leider nur eines von vielen Büchern, da mir das Besondere fehlt.

Dazu sind die Charaktere leider nicht die größten Sympathieträger. Stellenweise sind sie sehr oberflächlich und ich konnte mich nicht mit ihnen identifizieren, es fiel mir sogar ehrlich gesagt schwer, sie überhaupt zu mögen. Da die Geschichte relativ kitschig verläuft, merkt man auch den Charakteren an, dass da nicht unbedingt viel Tiefe vorhanden ist, selbst Ecken und Kanten findet man bei ihnen nur sehr selten, was ich mehr als schade finde. Wie gesagt, die Ideen waren vorhanden, aber leider war die Umsetzung so dermaßen mittelmäßig, dass es kaum der Rede wert ist.

Wie in mittlerweile fast jedem Jugendbuch gibt es auch hier mal wieder eine Highschool-Liebe. Selbstverständlich sind beide Charaktere wieder einmal sehr schön, sodass sie einfach zusammenfinden mussten. Vergleicht man diese Liebe mit anderen Jugendbüchern, ist auch die Romanze zwischen Sky und Zed absolut durchschnittlich und kann sich von anderen Geschichten nicht abheben. Dafür ist die Romanze allerdings so dermaßen kitschig und klischeehaft, dass man am liebsten rosa Herzchen ausbrechen möchte.

Hinzu kommt, dass Sky stellenweise absolut nicht authentisch dargestellt wird. Hätte ich ihr Schicksal und dazu jemanden wie Zed an meiner Seite, würde ich mit Sicherheit so manches Mal anders reagieren. Bei ihr ist allerdings kaum eine Reaktion ersichtlich. Oftmals reagiert sie einfach nur cool, selten auch sarkastisch und direkt, allerdings bröckelt ihre Fassade nur sehr selten und man erlebt ein ganz kleines bisschen Sorge, bzw. Angst. Das war mir einfach zu wenig und genau dieses Verhalten sorgte dafür, dass ich mich absolut nicht mit ihr oder den anderen Charakteren identifizieren konnte.

Wirklich hübsch ist dagegen die Covergestaltung, die direkt ins Auge sticht. Das Herz um den Titel und die vielen Verschnörkelungen in Form von Blättern und Dornen sind ein toller Hingucker. Schade, dass der Inhalt nicht auch so schön ist. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen. Sie liest sich sehr flüssig und spannend und war für mich Kaufgrund Nummer 1. Sehr schade, dass die Geschichte an die Beschreibung nicht anknüpfen kann. Zwar wird hier nichts schön geredet oder gar versprochen, was nicht stattfindet, allerdings passiert außer dem, was in der Beschreibung steht, kaum noch etwas, sodass kaum Spannung aufkommen konnte.

Insgesamt ist “Finding Sky” ein Buch, dass zwar sehr viele gute Ideen beinhaltet, diese aber nur sehr mittelmäßig umgesetzt wurden. Wären die Charaktere interessanter und weniger oberflächlich gewesen, hätte dieses Buch mit Sicherheit großen Spaß gemacht. So ist es nur eines von vielen Büchern, dass leider schnell wieder vergessen wird. Den zweiten Band werde ich wohl nicht mehr lesen.