Rezension

Kann ein Buch über Krebs lustig sein?

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Nein, denn Krebs ist alles andere als lustig, erst recht, wenn Kinder oder Jugendliche erkrankt sind. Aber ein Buch darüber kann locker und mit viel Humor, Selbstironie und Sarkasmus geschrieben sein, so dass man oft schmunzeln muss. Es kann von Protagonisten handeln, die in einem Anflug von Galgenhumor sich selbst und ihre Krankheit auf die Schippe nehmen und versuchen, das Beste aus ihrem kurzen Leben zu machen. Und es kann eine wundervolle Liebesgeschichte beinhalten.

Inhalt:
In einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Jugendliche lernen sich die 16-jährige Hazel und der 17-jährige Augustus kennen. Hazels Krankheit ist nicht zu heilen. Augustus hatte ein Osteosarkom, ist nun aber krebsfrei. Die beiden nähern sich behutsam aneinander an und verlieben sich. Die Zeit, die sie miteinander verbringen dürfen, nutzen sie sehr intensiv.

Meine Meinung:
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ lebt von seinen beiden Protagonisten Hazel und Augustus. Man muss sie einfach gern haben. Sie sind super sympathisch und haben eine bemerkenswerte Einstellung zum Krebs. Sie gehen irgendwie ganz natürlich mit der Krankheit um. Weder sind sie übermenschliche Kämpfer noch verfallen sie in Selbstmitleid.

Ganz toll sind die Dialoge zwischen Hazel und Augustus. Sie sind gespickt mit tiefschürfenden Erkenntnissen und viel Selbstironie, ohne das Thema ins Lächerliche zu ziehen. Diese Gratwanderung ist dem Autor in meinen Augen hervorragend geglückt. Bücher über Krebs finde ich normalerweise eher deprimierend. Durch die Lebensfreude und Offenheit der Protagonisten ist das hier überhaupt nicht der Fall, obwohl der Roman an sich sehr traurig ist. Man sollte sich auf jeden Fall Taschentücher bereitlegen.

Fazit:
Klasse Buch für Jugendliche und Erwachsene!!