Rezension

Kann man lesen.

Lamento - Im Bann der Feenkönigin - Maggie Stiefvater

Lamento - Im Bann der Feenkönigin
von Maggie Stiefvater

Eigentlich ist Deirdre eine ganz normale Sechzehnjährige. Ganz ehrlich: Sie findet ihr Leben gerade ein bisschen langweilig. Doch dann hat sie immer öfter seltsame Träume, in denen ein Junge auftaucht, dessen geheimnisvolle Augen sie verzaubern. Als er eines Tages auf einmal leibhaftig vor ihr steht, wird Deirdres Leben alles andere als lang¬weilig und höchst gefährlich. Aber hat sie wirklich den Mut, gegen einen uralten Fluch anzukämpfen?

Maggie Stiefvaters Roman „Lamento“ ist der erste von zwei Bänden in dieser Reihe. Es ist eine Geschichte, die sich leicht lesen lässt und auch unterhält, jedoch die ein oder andere Schwäche aufweist.
Deidre ist ein Charakter, der für mich nicht konstant genug gestaltet wurde. Es scheint, als wüsste die Autorin an manchen Stellen nicht ganz, was für eine Protagonistin sie haben möchte. Stark und unabhängig oder klein und unschuldig, dabei ist eine Entwicklung nicht wirklich erkennbar.
Was mich jedoch am meisten störte, ist James, ihr bester Freund. Seine Figur ist so stark überzeichnet, dass es fast schon weh tut, wenn er nach jedem zweiten Satz etwas sarkatisches oder scheinbar lustiges sagt. Oftmals war dies vollkommen fehl am Platz und er geht einfach nur auf die Nerven. Generell erschien mir seine Figur unnötig, außer um vielleicht den Einstieg in den zweiten Roman zu erleichtern, in welchem er dann als Protagonist agiert.

Weiterhin ist der Klappentext ziemlich irreführend. Es wird beschrieben, dass Luke in Deidres Träumen auftaucht, was jedoch nicht einmal im ganzen Buch erwähnt wird. Im Gegenteil, er ist einfach da, wird akzeptiert, und schon ist man verliebt. Dies ist auch leider das, was mich in vielen Jügendbüchern und Fantasyromanen am meisten stört. Die Begegnung und Annäherung der beiden wirkt nicht authentisch. Deidre hinterfragt nicht und wenn sie es doch tut, wird es mit einem „Aber es ist nun mal so“ abgetan. Die Gefühle sind viel zu schnell da und es ist kein Misstrauen vorhanden, was ja eigentlich wenn man Lukes seltsames Verhalten, Auftauchen und Verschwinden bedenkt, angebracht wäre.

Auch der Schreibstil der Autorin wirkt hier, im Gegensatz zu ihren anderen Romanen und Buchreihen sehr aufgesetzt. Fast schon, als würde eine ältere Frau versuchen zu klingen wie ein Teenager, was nicht nur an manchen Stellen zur Lächerlichkeit führt, sondern auch leider das Sprachniveau durch den ständigen Wortgebraucht von Ausdrücken wie „kotzen“ um einiges senkt.
Auch die Fragen, die am Ende offen bleiben, wie etwa was denn nun mit ihrer Tante geschieht, haben ein wenig gestört. Ebenfalls die Feenkönigin, welche ja eigentlich erst am Ende präsent ist, jedoch im Handlungsverlauf der Geschichte eine große Rolle annimt, blieb mir zu farblos und schlicht.
Was mir jedoch sehr gefiel, waren eindeutig die Art und Weise, wie die Feen und ihre unterschiedlichen Arten beschrieben wurden.

Eigentlich ist die Geschichte um Deidre und Lukas unterhaltend, es ist nichts was nachklingt und sonderlich bewegt, jedoch ein kurzes annehmbares Lesevergnügen.