Rezension

Kaum Handlung und platte Figuren

Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

Der Nachtzirkus
von Erin Morgenstern

Bewertet mit 2 Sternen

Die Geschichte wird abwechslungsweise in mehreren Handlungssträngen in der Gegenwart aus der Sicht eines allwissenden Beobachters erzählt. Dabei springt die Handlung zeitlich immer wieder vor und zurück (das Datum der jeweilige Abschnitte ist in der Kapitelüberschrift vermerkt), ohne dass über lange Zeit hinweg klar wird, was die Autorin damit bezweckt.

Die Figuren bleiben allesamt sehr blass, ohne nennenswerte Eigenschaften, sodass mir bis zum Schluss egal war, was mit ihnen passiert und ich auch nie mit ihnen mitfiebern konnte. Wenn eine Figur über längere Zeit hinweg nicht erwähnt wurde, weil die Geschichte einen anderen Handlungsstrang folgte, so fiel es mir schwer, bei der erneuten Nennung des Namens die Figur wieder einzuordnen, ich hatte sie schlicht vergessen.

Der Zirkus hingegen ist das glatte Gegenteil der Figuren, den beschreibt die Autorin in leuchtenden Farben, sodass ich ihn richtiggehend vor mir sah. Ich hatte den Eindruck, dass das Buch schlussendlich nichts Anderes tun sollte, als dem Zirkus einen Rahmen zu bilden. Neben den Figuren bleibt nämlich auch die Handlung furchtbar blass. Sie zieht sich zwar über 30 Jahre hin, aber eigentlich passiert kaum etwas, als dass der Zirkus durch die Lande zieht, seine Vorstellungen abhält und hin und wieder eine neue Attraktion aufnimmt. Das mag als Gemälde wunderbar funktionieren, für ein Buch reicht es allerdings nicht. Ich habe mich durch die zähen Seiten mehr durchgequält als freudig gelesen.

Die Idee des verzauberten Nachtzirkus', der wie aus dem Nichts auftaucht und wieder verschwindet und echte Magie zeigt, ist ohne Zweifel wunderbar. Leider kann sie alleine kein Buch stemmen, und mehr hat dieses Buch nicht zu bieten, weder Handlung noch Figuren vermögen zu überzeugen. So kann ich "Der Nachtzirkus" leider nicht weiterempfehlen.

 

Mein Fazit

Kaum Handlung und platte Figuren – langweilig.