Rezension

Kaum in den Bann gezogen

Ewiglich die Sehnsucht - Brodi Ashton

Ewiglich die Sehnsucht
von Brodi Ashton

Nikki geht mit Cole ins Ewigseits, dort ernährt er sich 100 Jahre von ihrer Lebensenergie, doch entgegen aller Gesetze, die im Ewigseits gelten, altert Nikki nicht. Sie kehrt zurück in ihr altes Leben, zurück in die Oberwelt, wo in der Zwischenzeit lediglich 6 Monate vergangen sind.

Sie trifft Jack wieder. Jack ihren besten Freund, ihre erste Liebe und den Mann, der mit schuld ist, dass sie mit Cole ins Ewigseits ging.

Nikki bleiben 6 Monate in der Oberwelt. In dieser Zeit will sie ihre Fehler gut machen und Erinnerungen bei Menschen schaffen, die ihr wichtig sind. Sie will ihnen gut im Gedächtnis bleiben, denn nach diesen 6 Monaten muss sie zurück in die Tunnel – für immer.

Cole, ein Ewiglicher benötigt alle 100 Jahre die Lebensenergie eines Spenders – doch Nikki ist anders – sie überlebte die Nährung ohne selbst das Leben einzubüßen. Er weicht ihr nicht mehr von der Seite, will sie überreden mit ihm zu gehen. Auf diese Weise könnte Nikki den Tunneln entgehen. Doch Nikki will sich nicht von der Lebensenergie anderer Menschen nähren, sie will ihr altes Leben zurück oder in die Tunnel als ewiger Schatten eingehen.

Als Nikki und Jack sich wieder begegnen flammt nicht nur der Schmerz erneut auf, sondern auch die Liebe. Gemeinsam versuchen sie einen Ausweg zu finden und Nikki vor ihrem Schicksal zu bewahren.

Jack, Nikki und Cole bleiben über das ganze Buch hinweg austauschbare Gestalten, die in eine vor sich hinholpernde Handlung integriert werden. Weder Nikkis noch Jacks Schmerz, auf den immer wieder verwiesen wird, wird für mich greifbar oder spürbar. Der Anti-Held Cole, der zwar nichts fühlen kann, dies aber doch immer augenscheinlich tut,  und dessen Motive niemals klar werden, hätte als einziger Charakter mein Interesse geweckt.

Was treibt ihn? Wie alt ist er schon? Was hat er bereits erlebt? Wie wurde er zum “Ewiglichen”? Hat er wirklich keine Gefühle?

Einzig die Schlusskapitel berühren, da wird die Liebe plötzlich greifbar, die Dramatik der Situation in der sich alle befinden glaubhaft. Wie ein Silberstreifen am Horizont.

Ich finde dann aber leider, dass die Autorin den Schluss verpasst und den Cliffhanger unnötig verkitscht.

Nun es wird eine Fortsetzung geben und vielleicht werden einige Fragen dort beantwortet, ich bin mir aber mehr als unsicher ob ich weiterlesen möchte. Ich habe mich durch “ewiglich die Sehnsucht” eher durchgequält.