Rezension

Kautschuk fließt interessanter.

Filippo und die Weisheit der Schafe - Paola Mastrocola

Filippo und die Weisheit der Schafe
von Paola Mastrocola

Bewertet mit 1 Sternen

Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen. Das ist auch der einzige Grund für mich gewesen, es bis zu Ende zu lesen. Suggerieren Klappentext und Cover eine vielleicht etwas schrullige, dennoch aber eine Geschichte die vor Humor Leichtigkeit nur so strotzt, erwarten den Leser ein erzählerischer, märchenhafter Schreibstil, der in meinen Augen kaum zum Erzählten passt. Die Autorin schweift viel zu häufig und dann auch viel zu weit ab. Das nervt immer mehr beim Lesen. So muss ich mich Seite für Seite damit herumschlagen, dass ich mit Informationen zugeballert werde, die sich im Nichts verlaufen. Ganz toll. Nur bringt es mir eben nichts. Zwischenzeitlich kommt man sich vor, als erzähle einem jemand eine Geschichte aus seinem Leben. Vieles, was der Erzähler vielleicht spannend und interessant findet, weil selbst erlebt, nervt einen selbst, da es die Geschichte weder positiv ausschmückt, noch voran bringt, ja eher sogar aufhält. So ziehen sich die Seiten, man liest und liest, hat die 100er Marke längst geknackt und ist immer noch genau so schlau wie zuvor, was bei knappen 400 Seiten ziemlich bescheiden ist. Man muss sich darauf einlassen können. Wer hier etwas Schnelles erwartet, der wird enttäuscht werden und schnell die Geduld verlieren. Der Hauptprotagonist, der mir gänzlich unsympathisch ist, dessen Handeln und Denken mir absolut nicht nachvollziehbar scheinen, der sehr feige und verlogen ist, kommt im Prinzip auch erst im letzten Drittel vor. Dabei kam Filipo nie wirklich zu Wort, es wurde schlichtweg in der 3. Person über ihn und seine Beweggründe gesprochen. Wer Schafe erwartet, der wird auch enttäuscht. Sie bekamen eigentlich nur als Aufschrei des Entsetzens, gar als Schimpfwort eine Rolle. Alles nicht so schön. Für meine Verhältnisse habe ich auch enorm lange für dieses Buch benötigt. Lag einfach daran, dass das Buch selbst nicht vorangekommen ist. Nun ist es beendet, hat für sich selbst wohl den Anspruch philosophisch zu sein, oder zum Nachdenken anzuregen, etc., hat mich aber nur dazu bringen können stetig mit den Gedanken abzuschweifen. Während dieser Lektüre habe ich mir wohl mehr Gedanken darüber gemacht, was es heute zu essen geben wird, als über das was ich dort lese…

Kommentare

Fornika kommentierte am 03. November 2014 um 17:34

Oh ein Traum von einem Buch *hüstel*

Fällt wohl in die Kategorie Kann-man-mal-eventuell-irgendwann-umsonst-aus-dem-öffentlichen-Bücherschrank-retten...

Dass die Schafe eine untergeordnete Rolle spielen, finde ich immer noch unerhört!

JA2085 kommentierte am 03. November 2014 um 18:51

Ich finde auch, wenn Schafe sowohl im Titel als auch auf dem Cover erscheinen, dann HABEN SIE DIE HAUPTROLLE ZU SPIELEN! ;) Frau Swann sollte mal wieder ein Schafsbuch schreiben. Ich vermisse Miss Mopple. :(

Fornika kommentierte am 04. November 2014 um 08:24

Jaaaa, da wäre ich auch dafür. Sie hat aktuell ein Buch rausgebracht, es geht um .... Flöhe. Naja, vielleicht sind es Flöhe, die früher mal auf gewissen irischen Schafen gewohnt haben.

http://wasliestdu.de/leonie-swann/dunkelsprung

JA2085 kommentierte am 04. November 2014 um 10:35

Danke für den Tipp. Hört sich ja ok an. Aber ich befürchte, dass sie damit dann wohl auch mit den Schafen abgeschlossen hat. :`(