Rezension

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Kein Buch zum weiterempfehlen

Frau Bengtsson geht zum Teufel - Caroline L. Jensen

Frau Bengtsson geht zum Teufel
von Caroline L. Jensen

Bewertet mit 1.5 Sternen

Als Frau Bengtsson bei einem Badeunfall ums Leben kommt, greift Gott ein und schickt sie ins Leben zurück.

Doch anstatt diese Geste auf sich beruhen zu lassen, stellt Frau Bengtsson in der folgenden Zeit Gottes Gebote in Frage und begeht eine Sünde nach der anderen.

Frau Bengtsson geht zum Teufel ist der Debütroman der Schwedin Caroline L. Jensen: Hochgelobt und ein Bestseller des Jahres 2013.

Mir gelingt es nicht so recht, in diese Jubelstürme einzustimmen. Ja sicher, das Buch ist nett und handwerklich gut umgesetzt. Aber was macht diesen Roman nun so außergewöhnlich? Die Idee, dass Gott einen Menschen nach seinem Tod zurück auf die Erde schicken könnte, sicherlich nicht. Und auch nicht, dass sich jemand als Spielball wiederfindet zwischen Gott und Satan, der den Menschen nur einmal mehr beweisen möchte, dass Gott eben doch kein so unfehlbares Wesen ist – und dabei scheitert!

Nein, das gab es in der einen oder anderen Weise schon und ich kann nicht einmal behaupten, dass hier die Geschichte aus einem ganz neuen, erfrischenden Blickwinkel erzählt wird.

Stattdessen erlebe ich eine nervige, kleinliche Vorstadthausfrau, die sich ganz Klischee mehr mit dem Rasen der Nachbarn als mit ihrem eigenen Dingen beschäftigt und ihren Ehemann, der zwar einerseits recht liebevoll, andererseits aber auch seltsam desinteressiert dargestellt wird. Und dabei ist – aus welchem Grund auch immer – das ganze Buch über nur von „Frau Bengtsson“ und „Herrn Bengtsson“ die Rede. Den Figuren Vornamen zu geben und dadurch den Stil etwas variieren, scheint der Autorin nicht in den Sinn gekommen zu sein. Oder ich verstehe dieses Stilmittel nicht.

Und dann ist da noch der Teufel, der in Person der Nachbarin Rakel versucht, Frau Bengtsson über die wahre Natur Gottes aufzuklären. Ganz ehrlich, nach dem dritten Rakelmirakel hätte ich schreien können.

Ein Wortwitz, den ja nun mal nicht jeder versteht und der zudem nicht lustiger wird, desto öfter er gebracht wird.

Doch am allermeisten war ich vom Schluss enttäuscht: Ausgerechnet die Person, die für die ganzen Verwicklungen am wenigsten beigetragen hat, muss am Ende am meisten darunter leiden. Und eine wirkliche Pointe oder Erkenntnis gab es für mich auch nicht.

Letztlich ein Buch, das ich nicht wirklich weiterempfehlen kann.