Rezension

Kein Engel so rein

Kein Engel so rein - Michael Connelly

Kein Engel so rein
von Michael Connelly

Bewertet mit 4 Sternen

Buchdetails:

Untertitel: Harry Boschs 8. Fall
Seitenanzahl: 416
Verlag: Heyne HC
Erstveröffentlichung: 12. August 2003
Übersetzer: Sepp Leeb

Autoreninfo:

Michael Connelly, geboren 1956 in Philadelphia, studierte zunächst Journalismus und Kreatives Schreiben in Florida. Anschließend (ab 1980) arbeitete er für verschiedenen Zeitungen in Fort Lauderdale und Daytona Beach, wo er sich auf Polizeireportagen spezialisierte. Nachdem 1986 eine seiner Reportagen für den Pulitzer Preis nominiert worden war, wechselte er als Polizeireporter zur “Los Angeles Times”. Für seine Thrillerdebüt, “Schwarzes Echo”, den ersten Band der Harry-Bosch-Serie, erhielt er 1992 auf Anhieb den Edgar Award, den renommiertesten amerikanischen Krimipreis. Zahlreiche Bestseller folgten, die ihn zu einem der erfolgreichsten Thrillerautoren der USA machten. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Florida.

Klapptext:

Ein Knochenfund in den Hügeln über Hollywood bringt Detective Harry Bosch auf die Spur eines seit vielen Jahren vermissten Jungen. Ganz offensichtlich wurde das Kind ermordet. Obwohl die Akte über den Jungen längst geschlossen ist, will Bosch - auch gegen den Widerstand seiner Kollegen - das Rätsel um den kleinen Jungen lösen und zahlt dafür einen hohen Preis.

Meine Meinung:

Ich bekam das Buch von einer Autorin geschenkt, mit dem Hinweis, dass dies ihr erstes Buch von Michael Connelly war und er daraufhin ihr Lieblingsautor wurde.. Was soll ich sagen, mir geht es genauso. Den Autor kannte ich davor auch nicht und obwohl es sich hierbei um den 8. Band der Reihe handelt, hatte ich keine Probleme in die Welt von Harry Bosch einzusteigen und auch für mich wird dies nicht das letzte Buch von Michael Connelly sein.

Bei dem Buch soll ein Mord an einem kleinen Jungen vor 20 Jahren aufgeklärt werden, was für alle Beteiligten immer nicht so einfach ist.
Da es aus der Sicht des Detective Harry Bosch geschrieben ist, bekommt man den Polizeialltag mit, Tatortbesichtigung, Kampf mit Durchsuchungsbefehlten, Nachforschungen, Zeugenbefragungen, Laborbesuche, Obduktion usw.. Obwohl alles sehr ausführlich beschrieben wird, behindert es nicht den Lesefluss.
Mir persönlich war Harry Bosch von Anfang an sehr sympathisch, seine Gefühle waren gut nachvollziehbar und an einigen Stellen habe ich mit ihm mitgelitten. Er ist der sympathische Polizist, dem leider immer wieder ein Unglück zu stößt, immer wieder erfährt man etwas aus der Vergangenheit und leider ist die Gegenwart auch nicht nett zu ihm. Er ist ein “Scheißemagnet” wie sein Vorgesetzter einmal zu ihm in den Buch sagt. Aber auch einer, der impulsiv und spontan handelt, seinen Partner außen vor lässt, dies allerdings danach einsieht, aber nicht unbedingt bereut.
Bei dem Fall scheint nichts einfach zu sein, was wegen der langen Zeitspanne nicht weiter verwunderlich ist. Vieles meint man nach einiger Zeit zu wissen und doch ist es dann anders als man vermutetet hat.

Mein Fazit:
Ein absolut lesenswerter Krimi, der gut den Polizeialltag vermittelt. Die kurze Liebesgeschichte fällt nicht weiter ins Gewicht, wenn jemand so etwas nicht mag. Spannung und Action halten sich in Grenzen, es ist mehr ein interessantes Sammeln von Beweisen und Spuren, aber trotzdem will man wissen wie es ausgeht.