Rezension

Kein Krimi

Nachts in meinem Haus - Sabine Thiesler

Nachts in meinem Haus
von Sabine Thiesler

Bewertet mit 3 Sternen

Cover

 

Dieses Cover ist ja im Grunde schon ein Versprechen für sich. Es vermittelt eine Stimmung die etwas doch anderes. Besonders diese Augen haben etwas Unheimliches an sich, wenn ihr mich fragt. Fast als würden sie den Betrachter anstarren.

 

Aber! Und das sollte euch bewusst sein bevor ihr dieses Buch lest, es ist kein Typischer Sabine Thiesler Thriller. Denn wenn ihr mal genau auf das Cover schaut bemerkt ihr es auch. Dort steht nicht Thriller. Und es ist auch keiner. Keiner in der Art, wie ihr ihn von ihr gewöhnt seid. Ich schreibe das nur gleich, da ich nun schon häufig gelesen habe das es so einige schlechtes Bewertungen kassiert hat, weil es eben mit einer Thriller -erwartung gelesen wurde.

 

 

 

 

Handlung

 

Tom ist ein anerkannter Kunstmaler, dazu reich und glücklich verheiratet. Alles läuft perfekt für ihn. Bis eines Nachts in seinem Haus etwas Schreckliches passiert. Unter Schock flieht er in ein toskanisches Bergdorf. Doch was ihm zunächst wie das Paradies erscheint, entpuppt sich schnell als Hölle. Tom hält das Alleinsein nicht aus, fühlt sich eingesperrt und verfolgt. Als er begreift, dass er niemandem mehr vertrauen kann, auch seinen Freunden nicht, ist es zu spät: Er trifft eine verhängnisvolle Entscheidung . . .

 

 

Charaktere

 

»Überlege dir gut wenn du wie nahe an dich heranlässt«.

Das dachte ich sehr oft beim Lesen und ja, habe so manches mal auch mit dem Kopf geschüttelt, wenn Tom mal einfach wieder nicht nachgedacht hat. Sich zu sehr auf etwas verließ oder einfach zu gutmütig für diese ganze Welt zu sein schien. Leider kann man hier auch kaum sagen, das man ja bekanntlich aus Fehlern lernt, denn Tom macht fast alles falsch. Manchmal erinnerte er mich ein Schlachtlamm, das gehorsam das Beil gleich mitbringt.

 

 

 

Schreibstil

 

Wo ich mir den Charakter tiefer und packender Gewünscht hätte, hatte der Stil und die Wendungen dann wieder alles was ich liebte. Hass. Intrige. Natürlich auch Geld und Liebe und falsche Freunde. Und oftmals war ich mir hier und dort so sicher zu wissen wie es ausgeht, nur um damit so manches mal auf die Nase zu fallen.

Dazu ein Stil der einen toll durch die Seiten führte, immer wieder gewürzt mit unterschwelligem Grauen.

Das Ende ist dann aber eben doch wieder so ganz ganz anders al sich dachte.

 

 

 

Meinung

 

Ich habe dieses Buch eher als spannenden Roman mit Krimi-Elementen gelesen und bin wohl damit besser gefahren als jene, die Sabine Thiesler eher auch aus Gewohnheit als Thriller lesen. Hier ist es wohl ein Fehler. Denn trotz der durchaus vorhanden Schwächen, gerade im Chrakterdesing von Tom und der kleinen Klischeekeule, hat dieses Buch mir Spaß gemacht. Man muss es eben als Roman lesen und versuchen nicht zu vergleichen. Auch wenn es schwer sein kann. Denn dann kann es zeigen was es kann. Unterhalten ohne Liter von Blut und Qual. Stattdessen mit den Abgründen der Seele.