Rezension

Kein typischer Vampirroman

Immortal Blood 1 - Sophie Oliver

Immortal Blood 1
von Sophie Oliver

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Jagd beginnt 1899. Ihr Ursprung geht zurück auf die Zeit, da Kain seinen Bruder Abel tötete. Seither existieren die »Zeitjäger«, die das Böse im Menschen vernichten sollen. Haben sie Erfolg, erhalten sie die Lebenskraft der Verurteilten und somit die relative Unsterblichkeit. 1899 in London wird die junge Emmaline zur Ehe mit einem angesehenen Mann der Gesellschaft gezwungen. Doch er entpuppt sich als äußerst gewalttätig und sadistisch. Da begegnet sie dem geheimnisvollen Nathaniel. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Nathaniel verspricht Emmaline zu helfen, aber dafür muss sie sich den Zeitjägern anschließen und fortan der Gerechtigkeit dienen. Der Preis für die Unsterblichkeit ist hoch, denn die Menschen dürfen niemals die Wahrheit erfahren. Emmaline ist zu diesem Opfer bereit, um ein neues Leben in Geborgenheit und an Nathaniels Seite zu beginnen. Doch die Beziehung zu Nathaniel gestaltet sich schwieriger als gedacht, Emmaline fühlt sich von ihm verraten, bricht erneut alle Brücken hinter sich ab und verkriecht sich tief verletzt in Rom, wo sie als hoch geachtete Zeitjägerin jahrzehntelang ihre Aufträge erfüllt.

 

Der Einstieg in das Buch ist gut gelungen: Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Situationen und Orte sind bildlich beschrieben, wodurch man sich alles gut vorstellen kann. Genauso verhält es sich mit den Charakteren: Sie sind detailreich beschrieben, haben Höhen und Tiefen und man kann ihre Gedankengänge und Handlungen gut nachvollziehen. Sie wirken sehr realistisch.

 

Was ich sehr gut gelungen finde ist die Wandlung von Emmaline: Anfangs ist sie noch schüchtern und kann sich nicht gegen ihren gewalttätigen Ehemann wehren, womit zu der damaligen Zeit viele Frauen zu kämpfen hatten. Doch dank Nathaniel entwickelt sie sich zu einer kämpferischen, unabhängigen, selbstbewussten Frau, womit sie dem damaligen Frauenbild entgegen tritt.

 

Durch unerwartete Ereignisse sinkt das Spannungsniveau selten und es wird nicht durch ereignislose Passagen langweilig.

 

Die Geschichte entspricht nicht einem typischen Vampirroman, sondern erzählt mehr die Geschichte von Unsterblichen.