Rezension

Keine Empfehlung

So zärtlich war das Ruhrgebiet - Laabs Kowalski

So zärtlich war das Ruhrgebiet
von Laabs Kowalski

Bewertet mit 0.5 Sternen

In diesem Buch beschreibt Laabs Kowalski seine Kindheit in den 70er Jahren im Ruhrgebiet, genauer gesagt in Dortmund. Er beschreibt seine Familie, seine Freunde und sein Leben in der damaligen Zeit.

Ich fange mal mit dem Positiven an. Die schwarz-weiß Bilder sind wirklich sehr gelungen und lockern das Buch etwas auf. Auch die Rückblicke auf die Musik und vor allem die TV-Serien waren für mich eine Reise in die Vergangenheit. Das war es aber auch schon mit dem Positiven.

Der Schreibstil in diesem Buch ist sehr "abgehackt". Es besteht aus lauter kleinen Absätzen, manche nicht länger als 7 Zeilen, die thematisch völlig unzusammenhängend aneinander gereiht wurden. Dadurch wirkt das Buch sehr holperig und es kommt kein richtiger Lesefluß auf. Die Familie kommt nur unsympathisch rüber, als Leser hat man sehr schnell "die Nase von denen voll". Hier besteht das Leben im Ruhrgebiet nur aus Sauferei, Qualmerei, Zockerei beim Kartenspiel, Prügelei und nicht zuletzt wird es als völlig normal hingestellt, daß Tiere gequält werden. Macht ja nichts, man kann sie ja ersetzen. Kommt halt ein neuer Sittich. Da der Titel des Buches suggeriert, daß hier die typische Kindheit in den 70er Jahren im Ruhrgebiet dargestellt wird, empfinde ich als echtes Ruhrgebietskind dieses Buch als völlig daneben. Hier wird das ohnehin nicht gute Image vom Ruhrgebiet noch tiefer in den Dreck gezogen. Laut Klappentext sollte das Buch  "eine ungewöhnliche Liebeserklärung an den Pott und seine einzigartigen Menschen" sein. Da ist der Autor aber weit am Ziel vorbei geschossen. Mit diesem Buch hat er seiner Heimat und den Bewohnern keinen Gefallen getan.

Sollte dieses Buch als Persiflage auf das Ruhrgebiet gedacht gewesen sein, macht es die Sache auch nicht besser. Diese Art von Humor ist unterhalb der Gürtellinie und trifft meine Art von Humor überhaupt nicht.

Dieses Buch kann ich wirklich niemandem empfehlen. Für gebürtige Ruhrgebietler ist es eine Zumutung und diejenigen, die das Ruhrgebiet und seine Menschen nicht kennen, werden hiermit mit Sicherheit nicht gerade eingeladen, das Ruhrgebiet einmal zu besuchen. Da gibt es deutlich bessere Bücher,