Rezension

Keine Ewigkeit lang

Rebellen der Ewigkeit - Gerd Ruebenstrunk

Rebellen der Ewigkeit
von Gerd Ruebenstrunk

Bewertet mit 3 Sternen

Lebenszeit verkaufen? In der Zukunft ist es möglich. Auch Valerie will 10 Jahre ihres Lebens verkaufen, denn Tempus Fugit bezahlt viel Geld dafür. Durch einen dummen Zufall lernt sie Willis und gleichzeitig auch Karelia kennen.

Alle Wege scheinen immer wieder zu dem großen Konzern zu führen. Während Valerie und Willis anfangen für Karelia zu arbeiten, passieren merkwürdig Dinge auf der Welt. Sachen verschwinden und Menschen wissen nicht was sie tun. Kann es etwas mit Tempus Fugit zu tun haben?

Aller Anfang ist schwer und so muss sich erst mal die Gruppe zusammen finden, mit der wir durch dieses Buch reisen sollen. Es ist schon geschickt eingefädelt, wenn alle drei: Willis, Valerie und Karelia auf einen Schlag zu einander finden.

Stück für Stück erfahren wir, wie das Leben um die drei Menschen abläuft. Willis, der junge ohne Familie, Valerie, das Mädchen ohne Geld und Karelia, die einen großen Auftrag hat. Zuerst sind sie mir alle sympathisch, wie sie auftauchen, sich Gedanken machen und um ihr Leben kämpfen. Aber dann denkt man immer wieder: Würde ich auch so handeln? Ist es verständlich was sie tut?

An manchen Stellen bleibt vor allem Valerie sehr blass. Zwar kennt man ihren Handlungsgrund, aber auch nicht sehr ausführlich. Manche Dinge werden nie angesprochen und oft kam sie mir vor als Klotz am Bein von Willis. So als ob die Geschichte ein Mädchen brauchte.

Die Quantentechnik kann ein Normalsterblicher wohl kaum verstehen. Trotzdem schafft Gerd Ruebenstrunk, dass man sich dafür interessiert und einiges allgemeines auch verstehen kann. Sehr in die Tiefe geht er mit seinen Erklärungen nicht, aber das was man erfährt, reicht völlig aus.

Eine schreckliche Vorstellung wäre für mich, wenn ich mittags nach hause käme und vergessen hätte, wo ich wohne. Solche oder ähnliche Zwischensequenzen mit Personen, die sonst mit der Geschichte nicht viel zu tun haben, geben Einblick in die Welt und wie sie ins Wanken bekommt. Gut gelöst wie ich finde, denn es noch in die richtige Geschichte mit einzubauen, wäre einfach zu viel gewesen. Außerdem sind diese Kapitel kursiv gedruckt, heben sich also auch formal vom eigentlichen Geschehen ab.

Tja und dann? Mein Problem im späteren Verlauf ist, dass mit vieles einfach zu viel wurde. Kennt ihr das? Man denkt einer Figur kann gar nicht mehr zustoßen und dann kommt es doch noch schlimmer? Und schlimmer? Und schlimmer? Ich habe mir so etwas schon gedacht, aber als es tatsächlich passierte, wirkte es nur absurd und völlig überbordert. So als ob, die Geschichte sonst nie ein Ende gefunden hätte, als es sonst keine andere Rettungsmöglichkeit gegeben hätte.

Warum ich so wage bleibe? Ich gebe zu, ich habe Rezensionen auf Amazon gelesen. Diese verraten oft die Wendung des Buches, dass was mich aufgeregt hat. Aber wenn ich es euch verrate, warum sollte ihr das Buch lesen? Ich glaube, wer ein aufmerksamer Leser ist und auch mitdenkt, sich vorstellt was passieren könnte, ist in der Lage schon frühzeitig festzustellen, was passieren wird. Ich werde es also nicht verraten. Wenn ihr es wissen wollt, lest dieses Buch. ;)

Ich vergebe nun 3 Bücherpunkte, der Geschichte liegt eine gute Idee zugrunde, aber am Ende wird zu sehr auf eine 100 % Auflösung gedrängt.