Rezension

Kerstin Gier weiß wie man Leser begeistert

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Schon immer waren Träume ein faszinierendes Thema für mich und schon oft habe ich mir nach einem wunderschönen Traum gewünscht, er würde wahr werden. Besonders wenn ich von Menschen geträumt habe, die mir sehr nahe standen und leider nur noch in meinen Träumen existieren. Im Traum wirkt alles sehr real und es dauert immer einige Zeit, bis ich sie abschütteln kann.
„Nirgendwo lernt man einen Menschen besser kennen als in seinen Träumen, und nirgendwo kann man mehr über seine Schwächen und Geheimnisse erfahren.“ Seite 356
Ich finde dieses Zitat aus Kerstin Giers neuestem Werk „Silber – Das erste Buch der Träume“ sehr treffend, denn ich denke, dass unsere Träume tief verwurzelt mit unserer Seele sind. Der Mensch verbringt viel Zeit mit Schlafen, da wäre es doch sehr praktisch, wenn man die verträumte Zeit nutzen könnte, um sich zum Beispiel mit Freunden zu treffen. Gier hat sich genau diesem Thema gewidmet und hat den Protagonisten ihrer Geschichte besondere Fähigkeiten geschenkt. Auch Liv Silber hat diese Fähigkeiten. Nur ahnt sie am Anfang der Geschichte noch nicht, dass sie real sind und welche Macht sich dahinter verbirgt. Ihre Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich und einer beschäftigt sie besonders. In diesem Traum hat sie auf einem Friedhof vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet. Diese vier Jungen sind ihr nicht unbekannt, denn seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Jetzt könnte man denken, dass diese Träume nichts Besonderes sind und schon gar nicht unheimlich. Jedoch dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat, wohl aber im Traum, macht Liv große Angst. Stärker als ihre Angst ist ihre Neugierde und sie stürzt sich in ein Abenteuer mit ungeahnten Folgen…

Ich bin bekennender Kerstin Gier Fan und habe wirklich alle ihre Romane mit Begeisterung gelesen, deswegen ließ mich die Meinung einer Bekannten zu „Silber – Das erste Buch der Träume“ auch ein wenig kalt. Sie war enttäuscht (ihre Erwartungen waren vielleicht etwas zu hoch) und meinte, ich wäre es zwangsläufig auch. Ich wusste, dass mich Kerstin Gier nicht enttäuschen kann und ich begann mit großer Freude, die Geschichte um eine außergewöhnliche Idee zu lesen. Und diese Freude wurde zu keiner Zeit getrübt, denn ich bekam genau das, was ich erwartet habe. Ein Buch mit einer faszinierenden Idee, eine gut durchdachte Handlung mit vielen Überraschungen, natürliche und glaubwürdige Charaktere, die nicht immer sympathisch waren und jeder Menge Spaß. Wie ich es von Kerstin Gier gewohnt bin, gab es auch in diesem Buch Szenen, die nicht enden wollende Lachkrämpfe bei mir auslösten, mir jedoch komische Blicke meiner Mitmenschen einbrachte. Und nicht nur fragende Blicke… ich wurde sogar des Schlafzimmers verwiesen. Weil ich mich aber nicht von Liv und ihren Träumen und dieser mitreißenden Handlung trennen konnte, nahm ich „Silber – Das erste Buch der Träume“ mit auf die Couch, um meinen Freund nicht mehr mit meinen Lachsalven zu belästigen, und las weiter, bis ich die Geschichte beendet hatte. Zufrieden und glücklich klappte ich nach den letzten Worten das Buch zu, glücklich darüber, eine so wunderschöne Geschichte gelesen zu haben und zu wissen, dass diese noch nicht beendet ist, denn es wird zwei weitere Teile geben.

Mit „Silber – Das erste Buch der Träume“ setzt Kerstin Gier ihre Erfolgsgeschichte nach zahlreichen Romanen und der Edelstein Trilogie fort. Es ist eine wunderschöne Geschichte zum Lachen und Wohlfühlen, aber auch zum Grübeln, weil man nicht umhin kommt, diese geniale Idee für sich weiter zu träumen.