Rezension

Kinder, kommt in die Pötte!

Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Bewertet mit 2.5 Sternen

‚Berühre mich. Nicht.‘ von Laura Kneidl ist (leider) einer der momentan so typischen Romane für die junge Frau und (leider!!) ganz eindeutig als ledigliche Einleitung für den zweiten Teil ‚Verliere mich. Nicht.‘ zu erkennen.

Sage, vom Stiefvater missbraucht und zum Studium endlich von zu Hause geflohen, findet an der Uni zum Glück schnell Freunde: April, deren Bruder Luca und ihr Freundeskreis. Sage hat aufgrund ihrer Erfahrungen Angst vor Männern und gerade Luca, mit seinen Tätowierungen und seinem Frauenverschleiß, beunruhigt sie. Aber er ist es auch, der mit seinem verletzlichen Charakter und durch seine Geduld mit Sage schließlich ihr Vertrauen erlangt. 

Jedem dürfte klar sein, dass Sage und Luca zusammenkommen und beim Umblättern so ziemlich jeder Seite dachte ich nur ‚Küssen sie sich jetzt endlich?‘ Es dauert gefühlt eeeeeewig, und im Nachhinein kann ich nicht mehr sagen, was auf den 400 Seiten, bevor es endlich zur Sache geht, überhaupt alles passiert ist. Es ist (mal wieder) ein in die Länge gezogenes Vorspiel. Liebe Mädchen, es ist ja durchaus richtig, dass ihr euch nicht Hals über Kopf jemandem an den Hals werfen sollt, aber ihr müsst ihn auch nicht ewig schmoren lassen! Normale Menschen überschreiten dann nämlich auch schon mal ihren Garpunkt und werden sauer. ;p Und auch wenn das IRL vielleicht ein vertretbarer Zeitrahmen gewesen wäre, in einem Buch interessieren doch dann eher die Situationen, in denen sich etwas ändert und nicht die, in denen alles beim Alten bleibt.

Eine Sache erhält von mir einen ausdrücklichen Extra-Stern: die eine Sexszene, die es gibt, ist äußerst ansprechend, sexy und auf ihre Art neu. Das hat mich sehr positiv überrascht und bringt der Autorin von mir einen Sympathiepunkt ein.