Rezension

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Kitsch hoch zehn

Jamaica Lane - Heimliche Liebe - Samantha Young

Jamaica Lane - Heimliche Liebe
von Samantha Young

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kitsch meets mummy porn

Klappentext:

"Er ist ein Herzensbrecher. Bis er mit ihr die Liebe entdeckt.
Olivia Holloway hat es satt, Single zu sein. Warum muss sie auch immer gleich Reißaus nehmen, wenn ein attraktiver Mann nur in ihre Nähe kommt? Die hübsche Amerikanerin ist notorisch schüchtern. Ihr bester Freund Nate Sawyer flirtet dagegen für sein Leben gern. Deshalb sagt er auch sofort zu, als Olivia ihn bittet, ihr Nachhilfe im Flirten zu geben. Zuerst ist es nur ein Spiel, leidenschaftlich und sexy. Dann merkt Olivia, dass da mehr ist. Viel mehr. Doch Nate ist kein Mann für feste Beziehungen. Und plötzlich steht alles in Frage: ihre Freundschaft, ihr Vertrauen, ihre Liebe."

 

Achtung Spoiler:

 

Meine Meinung: Die Protagonisten eint ein schweres Schicksal - beide verloren ihre Liebsten durch Krebs. Liv verlor ihre Mutter, sodass sie keine normale Pubertät hatte. Nate seine erste grosse Liebe Alana. Ihr zu Ehren trägt er ein Tatoo auf der Brust.

Liv ist eine schüchterne Bibliothekarin, die sich nicht traut, ihren Schwarm Ben anzusprechen. Überhaupt hat sie bei schönen Männern Maulsperre. Sie findet sich hässlich und ihr erstes Mal war eine Katastrophe.

Eine schüchterne Bibliothekarin, das ist so ein Klischee. Nate ist der totale womanizer, gibt sich aber mit Liv ab, weil sie einen ach so tollen Humor hat. Aber zunächst läuft zwischen den beiden nichts.

Dann bittet Liv Nate um Sex- Nachhilfe, denn sie möchte ihren Schwarm erobern. Obwohl er von sich aus Liv nie anbaggerte, willigt Nate ein. Der Sex ist sofort klasse, Liv kriegt nur einmal einen Wadenkrampf, entpuppt sich aber als totale Sexgöttin & eine Beziehung bahnt sich an....

Die story strotzt nur so vor Logiklöchern, und es ist eine eigentümliche Mischung aus Porno und Kitsch. Auch die meisten Nebenfiguren sind vom Leben schwer gebeutelt, aber tolle, schöne, erfolgreiche Menschen, die wahlweise heiraten und/oder promovieren. Ausserdem sind fast alle in Jamaica Lane schön, obwohl Olivia über "Schwabbel" an den Armen lamentiert. Obwohl Nate von sich aus keine Beziehung mit der Bibliotheksmaus anfing, schwärmt er im weiteren Verlauf von ihren "langen Beinen" & findet sie auf einmal - peng!- wunderschön.

Krankheit & Lebenskrisen werden bagatellisiert & verkitscht, und auch die Moral von der Geschichte ist irgendwie seltsam: Geh'  mit deinem besten Freund ins Bett, dann wird 'ne Beziehung daraus.

 Das Ganze macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn und liest sich trotzdem (oder deshalb) recht flüssig. Vielleicht, weil es so vorhersehbar ist.