Rezension

Kitschiges Roadmovie

Weit weg und ganz nah - Jojo Moyes

Weit weg und ganz nah
von Jojo Moyes

Bewertet mit 2 Sternen

Roadmovies ... sind nicht jedermanns Sache. Meine im allgemeinen nicht und diesmal im besonderen schon gar nicht.

Aber los geht’s: Die chaotische Jo lebt nach biblischem Motto, sie hofft alles, sie glaubt alles. Deshalb zieht sie auch ihren Ex nicht zu Unterhaltszahlungen für ihre Tochter heran. Den Sohn aus erster Ehe ihres Ex, den keiner ausser ihr wollte, hat sie bei sich aufgenommen und auch dafür rückt der Ex keinen Cent herüber. Jo ist, ja, sorry, dass ich das so sagen muss, bei aller Menschenfreundlichkeit und allem Pflichtbewusstsein, das sie vorzuweisen hat, auch ziemlich blöd, denn sie hofft darauf, dass das Universum alles irgendwie zum Guten wendet.

Hat das Universum jemals alles zum Guten gewendet? Nein? Also. Jo verliert ihren Job und ihr Ziehsohn wird wiederholt zusammengeschlagen; da begegnet sie einem reichen Großkotz mit Luxusproblemen, in den sie sich natürlich später verliebt und der alles wieder gerade rückt. Dazwischen prügelt sie auf ein Auto ein, bringt ihre Tochter zu einem Mathewettbewerb, ißt mit ihrer Brut zahlreiche Butterbrote, lehnt gschamig die zahlreichen Angebote des Großkotz ab, sie auszuführen, hilft ihm auf die Beine als es ihm von einem Döner kotzübel ist, dient ihm als Kummerkasten, pennt mit ihm und lässt sich von ihm durch die Gegend kutschieren, dem dringenden Termin des Wettbewerbs entgegen. Unterwegs geht es allen immer besser, einschliesslich des Großkotz, es gibt jede Menge Verwicklungen und am Schluß ein Happyend.

Fazit: Das war’s. Klingt unspektakulär? Ist es. Lest es nicht. Es sei denn, dass ihr auf schlechte Lektüre steht. Warum ich es gelesen hab, dann? Weil ich natürlich auch auf das Unversum hoffte, das doch auch Jojo Moyes Roman im Auge gehabt haben sollte und es also richten sollte,  aber - hat das Universum jemals was gerichtet?

Kategorie: (s/l)eichte Unterhaltung, Rowohlt Verlag
 

Kommentare

Federfee kommentierte am 22. August 2016 um 15:25

Ich habe mich über deine Rezension köstlich amüsiert, über das Buch weniger. Nachdem ich auf einer der ersten Seite einen 'ach so hübschen' Vergleich las und es auch sonst langweilig fand, habe ich zugeklappt und es wieder in den öffentlichen Bücherschrank zurückgestellt.

Zitiert: "Sein Magen fühlte sich an wie ein brechend voller Aufzug, der langsam Richtung Boden sank." (die arme Übersetzerin, die musste sicher brechen) ;-)