Rezension

Klappentext verrät schon den ganzen Plot! Mehr passiert da nicht!

Camp 21
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 2 Sternen

Der Schreibstil ist leicht & angenehm schnell lesbar. Die Geschichte wird dabei aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschildert.

 

 

Die Protagonisten waren weder Ausreißer nach oben, also total sympathisch & individuell, noch Ausreißer nach unten, also total klischeehaft & dumm. Sie kamen mir eher neutral vor. Ich fand sie okay. Besonders mitgefiebert habe ich aufgrund des Plotaufbaus nicht, aber aufgeregt haben sie mich auch nicht.

Nur die Eltern beider Protagonisten waren generell unsympathisch, weil sie einfach gebieterisch & ignorant waren. Deswegen war ich am Anfang auch etwas emotional, weil deren diktatorische Handlungen mich aufgeregt haben.

Auch Mikes Bruder hat manchmal für mich unverständlich gehandelt, weil ich irgendwann dachte: „So, jetzt ist mal gut. Du siehst doch, dass das nichts bringt.“ Es war einfach irgendwann nicht mehr logisch.

 

 

Der Plot bietet eine gute Idee. Die Handschellen & ihre Funktion haben mich interessiert & wurden eigentlich auch gut eingebunden. Das Camp war sogar viel sozialer als ich es erwartet habe. Der Aufbau der Geschichte war zwar sehr klassisch, jedoch hat es auch seinen Zweck erfüllt.

Trotzdem hatte ich leider so einige Probleme mit der Geschichte. Der Aufbau war zum Beispiel zwar klassisch, aber etwas verschoben. Die erste Hälfte des Buches besteht quasi nur aus Einleitung. Es passiert leider sehr wenig relevantes. Irgendwann habe ich angefangen mich zu langweilen & mich gefragt, wann es denn nun endlich losgeht. Nicht man die Beziehung der beiden Protagonisten hat in der Zeit eine Entwicklung erfahren. Das alles ging erst ab der Hälfte los & wurde dann alles in die zweite Hälfte gequetscht. Und ja es wurde wirklich gequetscht, sodass alles viel zu schnell ging & dadurch unrealistisch wirkte. Diese Aufteilung habe ich nicht so recht verstanden. Wieso verschwendet man so viele Zeit für eine überlange Einleitung, die nicht nötig war, nur um dem Wichtigen später dann viel zu wenig Raum zu geben?

 

Die Liebesgeschichte setzte innerhalb von 1-2 Unterhaltungen ein, obwohl die beiden Charaktere sich vorher absolut nicht ausstehen konnten, jetzt aber auf einmal die Attraktivität des anderen erkennen. Und dann gab es völlig unpassende Knutschszenen, obwohl sie eigentlich gerade vollkommen andere Sorgen haben müssten.

 

Kayla entwickelt Eigenschaften, die sie eigentlich nicht haben sollte, was irgendwie eine fantastische Seite an sich hat, ohne wirklich Fantasy zu sein. In dem Sinne habe ich das auch nicht verstanden. Entweder es soll ein Fantasyelement sein, wurde aber dafür zu wenig benutzt & erklärt, oder es wirkt eben unrealistisch, weil es viel zu übertrieben wirkte.

 

Auch das Ereignis, dass das Ganze ins Rollen bringt, ist nicht so eindeutig & schlimm, wie es hier interpretiert wurde. Die Reaktion von Mike konnte ich da nicht nachvollziehen & fand es daher auch zu übertrieben. Man hätte da wenigstens noch mehr Informationen einholen müssen.

 

Und so habe ich viele der Ereignisse gesehen & bewertet, die darauf folgten. Das Problem bei vielen solcher Szenen war einfach, dass anscheinend keine Zeit oder keine Seiten mehr übrig waren & es deshalb alles viel zu schnell gehen musste. Da blieb für mich die Glaubwürdigkeit auf der Strecke. Die Aufteilung des Plots gefiel mir daher leider gar nicht.

 

 

Fazit: Da mir die Aufteilung des Plots nicht gefallen hat & viele Sachen dadurch unglaubwürdig gewirkt haben, ging mein Lesespaß leider verloren. Dazu kommt noch, dass der Klappentext quasi schon den gesamten Plot beschreibt. Sehr viel mehr war da leider nicht drin. Schreibstil & Ideen waren aber gut. Deshalb hat das Buch nur 2 Sterne bekommen.