Rezension

klasse Familiensaga

Das Haus der schönen Dinge - Heidi Rehn

Das Haus der schönen Dinge
von Heidi Rehn

Seit "Gold und Stein" liebe ich die historischen Roman von Heidi Rehn, denn ihr gelingt es, Figuren voller Leben zu erschaffen, die in einer gut beschriebenen tatsächlichen historischen Situation stehen und durch sie wird Geschichte lebendig.

„Das Haus der schönen Dinge“ spielt in München und handelt von der Warenhaus-Dynastie Hirschvogl. Die Erzählung beginnt 1895 und schildert den Aufstieg des Kaufhauses und wie die Familie ihr Warenhaus durch die Jahrhundertwende, die Zeit des 1. WK und die Weltwirtschaftskrise, die Goldenen Zwanziger und die NS-Zeit bringt. Wie viele andere Kaufleute sind die Hirschvogls jüdischer Herkunft, fühlen sich aber mehr als Münchner. Jacob und seine kreative Frau Thea und die Kinder Benno, Lily und Sepp sind mir von Beginn an sehr ans Herz gewachsen und ich habe ihre Entwicklung gespannt verfolgt. Durch ihre Arbeit und ihre Beziehungen kamen interessante Themen zur Sprache und wie sie in der damaligen Zeit gesehen wurden. Nebenbei erfährt man viel über die Situation in München und Einflüsse anderer Großstädte, aber auch über das Leben der einfachen Menschen und der Oberschicht in den verschiedenen Zeitabschnitten.

„Das Haus der schönen Dinge“ hat alles, was ein guter historischer Roman braucht: sympathische und plausibel dargestellte Hauptfiguren, ein gut recherchierter und dargestellter historischer Hintergrund, Liebe und Kämpfe, Rangstreitigkeiten und Freundschaft und viele Seiten (650), die ein langes Lesevergnügen garantieren.