Rezension

Klasse für den ersten Trip nach Rom

Baedeker SMART Reiseführer Rom - Swantje Strieder, Tim Jepson

Baedeker SMART Reiseführer Rom
von Swantje Strieder Tim Jepson

Bewertet mit 4 Sternen

»Schönheit, geschaffen von Menschenhand, ist in der Ewigen Stadt allgegenwärtig. Als Inbegriff aller Kultur wirkt sie seit Jahrhunderten auf Besucher aus aller Welt wie ein Magnet aus Stein und Farbe. Gebäude, Skulpturen und Gemälde bilden den ästhetischen Charakter einer bedeutenden Metropole, die auf 3.000 Jahre Kunst und Geschichte zurückblickt.«

Wenn man das erste Mal nach Rom fährt und zudem nur 5 Tage zur Verfügung hat, schwirrt einem schon der Kopf, wenn man an die vielen, vielen Kirchen, Museen, Kunstwerke, Plätze, Brunnen usw. usw. denkt, die man bereits namentlich kennt, ohne je dort gewesen zu sein. Wo also anfangen? Welche Schwerpunkte setzen? Ein Plan muss her, aber schnell!

 

Der Plan in meinem Fall bestand aus dem Erwerb dieses Reiseführers, den ich vor Antritt der Fahrt von vorne bis hinten durchgearbeitet habe. Meine Rezi werde ich nun in zwei Teilen schreiben. Teil eins jetzt, vor der Reise. Und Teil zwei im Anschluss, damit ich darlegen kann, ob die vorgestellten Tipps für mich auch praxistauglich waren.

 

Das Buch beginnt mit einer Einführung über den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund Roms. Angereichert mit schönen Bildern und ersten Eindrücken kommt man gleich in Stimmung :) Wenn man dann weiterblättert, geht es – logisch aufgebaut – mit allen Infos weiter, die die Ankunft in Rom betreffen, sprich Unterkunft, erste Orientierung, Nahverkehr, Taxis, die Standorte von Touristeninformationen, interessante Websites und ähnliches.

Gut angekommen, macht man sich daran, die Tage vernünftig auszufüllen. Die entsprechenden Tipps sind – wie ich finde – sehr gut dargestellt. Dem Prinzip der enormen Fülle in Kombination mit relativ wenig Zeit Rechnung tragend wird der Reiseführer in vier große Themenbereiche unterteilt: Das alte Rom, das Zentrum von Rom, der Norden von Rom und der Vatikan.

Die Idee ist nun, sich in einem dieser Bereiche von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu arbeiten. Damit wird zielloses Hin- und Herfahren (oder -laufen) vermieden und möglichst viel in der vorhandenen Zeit mitgenommen. Da es in jedem Fall unmöglich ist, alle wichtigen Dinge in einem Bereich innerhalb eines normalen Aufenthalts zu besichtigen, gibt es eine Grundeinteilung: „Top 10“, die wichtigsten Ziele bezogen auf ganz Rom, „Nicht verpassen!“ und „Nach Lust und Laune!“ In Kartenauszügen wird der Bereich mit den empfohlenen Zielen eingezeichnet und sogar ein Vorschlag gemacht, wie man die wichtigsten Punkte an einem Tag besuchen kann.

In Folge gibt es dann Infos zu den einzelnen Kirchen, Museen, Kunstwerken usw., teilweise sogar sehr detailliert und mit Bildern versehen. Auch Öffnungszeiten, Preise, Adressen und Webseiten fehlen nicht. Ergänzt wird das Ganze mit Tipps zu „kleinen Pausen“, Restaurantbesuchen, Shopping oder Möglichkeiten zum Ausgehen. Auch der Tatsache, dass man zwischen viel Hektik und Besichtigungen ein paar ruhige Momente brauchen kann, wird durch Abstecher in Parks entsprochen.

Man hat Kinder dabei? Der Reiseführer gibt Tipps, was man zwischendurch für den Nachwuchs einplanen kann und wo es leckeres Eis gibt. Wobei das sicher nicht nur die Kinder interessiert ;-)

 

Mein Plan steht jetzt. Ich habe fünf Tage und vier Bereiche. Ich werde für das Zentrum von Rom zwei Tage einplanen, für den Norden, das alte Rom und den Vatikan jeweils einen. Ich habe mir einige Adressen von angeblich preisgünstigen Restaurants rausgesucht und Tipps für abendliche Spaziergänge gesammelt. Für die weiteren Ausflugsvorschläge werde ich keine Zeit mehr haben – also zwangsläufig wiederkehren müssen.

 

Das Buch endet mit dem Teil „Praktisches“, der viele allgemeine Ratschläge und einen kleinen Sprachführer hat. Außerdem gibt es zwei umfangreiche Karten, eine fest im Buch und die andere zum Herausnehmen. Das finde ich prima, wir sind schließlich zu zweit unterwegs und so kann der eine das Buch nehmen und der andere die Einzelkarte. Ich fühle mich gut vorbereitet und freue mich auf den Urlaub!

 

An dieser Stelle setzt jetzt Teil 2 der Rezi ein. Mein Urlaub ist leider vorbei und ich hatte tatsächlich perfekte Tage. Der Reiseführer war unser ständiger Begleiter und hat uns mit vielen guten Tipps versorgt.

Von den vorgeschlagenen Tagesplänen sind wir zwar bereits am ersten Tag abgewichen, konnten uns aber mit Hilfe der Vorschläge und Karten sehr gut eigene Tagestouren stricken. Auch einige Tipps in Sachen Nahverkehr und Restaurantbesuche haben sich als gut erwiesen. Die angegebenen Preise z.B. für Eintrittsgelder stimmten allerdings fast nie, lagen allesamt höher als angegeben. Und ein empfohlener Fahrradverleih auf der Via Appia Antica sah so aus, als wäre seine Schließung nicht erst kürzlich, sondern bereits vor Jahren erfolgt. Da könnte eine kleine Aktualisierung nicht schaden.

Das Kartenwerk ist sehr schön übersichtlich und vor allem die herausnehmbare Karte hatten wir ständig zur Hand. Für mich persönlich war allerdings unverständlich, weshalb es die Caracalla-Thermen nicht in den Reiseführer geschafft haben, sie hätten es wirklich verdient. Und auch wenn vom Circus Maximus nicht mehr viel übrig ist, lohnt er doch eine Besichtigung und damit auch eine Erwähnung im Buch, die mir ebenfalls fehlte.

 

Fazit: Wirklich ein sehr schöner und hilfreicher Reiseführer und gut geeignet für den ersten Besuch in Rom. Für meinen nächsten Besuch werde ich mir allerdings noch einen weiteren Ratgeber mit erweitertem Angebot suchen.