Rezension

Klassiker der phantastischen Literatur in gelungener Neubearbeitung

Krieg der Welten - H. G. Wells

Krieg der Welten
von H. G. Wells

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahre 1894 landet ein unbekannter zylindrischer Körper auf der Erde, genauer in der Nähe eines kleinen englischen Dorfes nicht weit von London. Schnell wird klar, er ist außerirdischen Ursprungs,genauer gesagt kommt er vom Mars, von dort kommende Lichtblitze wurden mit dem Teleskop beobachtet.Bald öffnet sich der Zylinder und nach kurzer Zeit wird deutlich, die darin befindlichen Marsianer kommen nicht in friedlicher Absicht. Mit einem Hitzestrahl vernichten sie die umstehenden Beobachter und die unmittelbare Umgebung, doch das ist erst der Anfang.Weitere Zylinder landen und die Marsianer beginnen zielstrebig mit dem Bau wirkungsvoller Vernichtungsmaschinen. Die Gewehre, ja selbst die Kanonen der Menschen erweisen sich als wirkungslos, lediglich ein Glückstreffer gelingt. Als dann die Eroberer auch noch Giftgas einsetzen bricht Panik aus, die Bevölkerung flieht, London wird evakuiert. Gibt es wirklich keine Rettung?

H.G. Wells schafft schon 1894 das Schreckensszenario einer außerirdischen Bedrohung, ja Vernichtung. Doch verurteilt er die Marsianer nicht in Bausch und Bogen. Er zieht Parallelen zu menschlichen Verhaltensweisen gegenüber Tieren, vergleicht die Zerstörung der Dörfer und Städte, die Tötung der Menschen mit der Zerstörung eines Ameisenstaates. Er wirft die Frage auf, ob die intellektuell hochentwickelten Marsianer die Menschen nicht als unterlegene Lebewesen, den Tieren vergleichbar, betrachten und entsprechend ähnliche Verhaltensmuster aufweisen.

Dieser berühmte Klassiker des phantastischen Romans, der die Inspiration zu dem aufsehenerregenden Hörspiel von 1939 lieferte und mehrfach als Filmvorlage diente, hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren.

Die Neuauflage des Mantikore- Verlages besticht durch eine Neuübersetzung, die den Stil und die Sprache des 19. Jahrhunderts widerspiegelt, ohne verstaubt zu wirken. Die liebevollen Illustrationen verstärken das „Feeling“ des ausgehenden 19. Jahrhunderts, den Zeitgeist dieser Epoche noch..

Bemerkenswert ist auch der Prolog, der einiges Hintergrundwissen über Jules Verne und H.G. Wels vermittelt und gewisse Aspekte des Romans stärker in den Blickpunkt des Lesers rückt.

Eine rundum gelungene Neuauflage des bekannten Romans.