Rezension

Klassiker modern aufgelegt

Krieg der Welten - H. G. Wells

Krieg der Welten
von H. G. Wells

Bewertet mit 5 Sternen

Krieg der Welten von H.G. Wells. Erschienen im Mantikore Verlag am 26. Januar 2017.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert greifen die Marsianer die Welt an. Das Buch spielt in London und Umgebung. Es spielt auf die Kolonialpolitik an. Aus den Aggressoren werden die Opfer, die von einer um Längen besser ausgerüsteten Vorhut nicht besser als Tiere behandelt werden. Die Menschen fliehen und jeder ist sich selbst der Nächste.

Sprachlich an das 21. Jahrhundert angepasst ist dieses Buch noch immer aktuell. Wir betrachten uns noch immer als Krone der Menschheit und würden unseren verbrauchten Planeten für eine neue Welt mit unverbrauchten Rohstoffen jederzeit aufgeben. Die Frage ob wir jemandem schaden würden, würde auch heute noch ganz klar zweitrangig hinter der Frage sein, ob uns etwas schadet.

Das Buch ist mehr eine Art Dokumentation was geschehen ist. Das Buch ist eine Ich-Erzählung und beschreibt die Vergangenheit. Es gibt keine große Action wie die Menschheit sich gegen die Eindringlinge wehrt, keine Romantik zwischen dem Protagonisten und seiner Frau. Dafür ist es spannend was die Marsianer treiben, die nicht auf Dreibeinen durch die Gegend ziehen und „Ungeziefer“ vernichten. Die Beschreibung der Gesellschaft und ihre Reaktion auf die Invasion ist sehr interessant beschrieben und beinhaltet ein gutes Stück reales ausgehendes 19. Jahrhundert. Ich kann mir gut vorstellen, dass Wells ein Visionär gewesen ist und das neue Medium Film bei manchen Abschnitten im Blick hatte.