Rezension

Kleine Schwächen, trotzdem unterhaltsam

Und dann, eines Tages - Alison Mercer

Und dann, eines Tages
von Alison Mercer

Als Anna zufällig ihrem Ex-Freund aus Uni-Tagen gegenübersteht, gerät ihre Welt ins Wanken. Alte Gefühle, Erinnerungen, Ängste und Zerwürfnisse treten wieder zutage und Anna beginnt, sich mit den Ereignissen von vor 20 Jahren zu beschäftigen.

Wenn man nun erwartet, einen Roman über das Zerbrechen der ersten großen Liebe zu lesen, dann täuscht man sich. Denn im ruhigen und beschaulichen Oxford ist so einiges mehr passiert, was Anna dazu bewegt hat, all ihre Freundschaften mit Studienkollegen zu beenden und dieser unglaublich aufregenden Zeit an der Uni, und der Uni selbst, unwiderruflich den Rücken zu kehren.

Die Story liest sich wie ein rasanter Hollywoodstreifen, denn die Ereignisse überschlagen sich, wenn man erstmal den etwas gemächlichen Anfang des Buches überwunden hat. Die erste Rückblende in die Studienzeit der Protagonistin lässt den Leser erahnen, dass es mehr Probleme in Annas Leben gibt, als das sie mit Ende 30 noch immer nicht weiß, wer ihr leiblicher Vater ist. Doch ab und an ist die genau das auch das Problem, denn die verschiedenen Thematiken sind, für mein Empfinden, das ein oder andere Mal ein wenig zu oberflächlich erörtert. Der Gedanke, so viele Ereignisse und Probleme in die Handlung einzuflechten ist sicherlich ambitioniert, aber dadurch wurde mir einiges zu schnell abgehandelt und nicht genau genug ausgeleuchtet.

Trotz dieser kleinen Schwächen hat es Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich freue mich schon auf das nächste Buch aus der Feder von Alison Mercer.  Wenn man als Leser ein zuckersüßes und rosafarbenes Buch erwartet, dann wird man sicherlich enttäuscht. Mercers Roman ist definitiv ein klassischer Frauenschmöker, zuckrig und überromantisch ist er aber nicht. Es gibt genug regelrecht düstere Szenen, die eher an einen Spannungsroman erinnern, als an eine Schnulze.