Rezension

kleine Story mit Happy End

Sweetgirl
von Travis Mulhauser

Bewertet mit 2.5 Sternen

Was tut man, wenn man in einer Drogenhöhle statt der gesuchten Mutter ein kleines verwahrlostes Baby findet? Man rettet es! Es hat mir ja ein wenig das Herz zerrissen, wie die kleine Jenna gefunden wurde. Wobei ich ehrlich gesagt nicht wüsste, ob ich den Mut dazu hätte, es einfach mitzunehmen. Dafür Daumen hoch an Percy. So ganz sympatisch wie beschrieben ist sie mir nicht, aber sie tut was sie kann. Und zieht damit den armen Portis ins Verderben. Portis ist der Ersatzpapa den sie nie hatte und die einzig verbliebene gute Seele, die sich um sie kümmert, denn ihre Mutter bekommt gleich mal gar nichts auf die Reihe! Auch wenn er ganz schön viel trinkt - scheint in den kalten Regionen entweder normal zu sein oder es ist ein Klischee. Die Verfolgungsjagd mit Shelton ist irgendwie nicht ganz so spannend wie erwartet, dafür werden zu viele Nebenbeipersonen mit Kurzauftritten reingezogen.
Wer mich richtig ärgert ist Percys Mutter. Man möchte sie am liebsten schütteln und ihr sagen 'komm mal klar mit deinem Leben', aber das ist bei Drogenabhängigen so gut wie sinnlos – das erkennt man sehr schön daran, wie Shelton sich das Lachgas schönredet. Und auf keinen Fall ist er abhängig, neeiiiin, auch nicht wenn er sich am Ende die ganze Flasche reinknallt. Manchmal wünscht man sich ebenso wie Percy die beiden mögen einfach für immer verschwinden. Weshalb Percy auch anfangs nicht zu ihrer Schwester geht, die damals rechtzeitig das sinkende Schiff verlassen und neu angefangen hat. Aber Percy hadert ihre Mutter einfach allein zu lassen, weil sie eben der Versorger ist, und Menschen aufzugeben die man liebt ist eben nicht so einfach.
Zum Glück bekommt Percy gerade noch so die Kurve.