Rezension

Kleines Buch

Was wichtig ist
von Joanne K. Rowling

Bewertet mit 4 Sternen

Ein kleines, bescheidenes Büchlein, aber mit wertvollem Inhalt.

 

Als Joanne K. Rowling gebeten wird, die Abschlussrede 2008 vor den Harvard-Absolventen zu halten, war ihr zunächst angst und bange. Doch dann sieht sie es als „Win-Win-Situation“: hat sie doch vor Aufregung glatt ein paar Kilo abgenommen.

Rowling erzählt der Klasse vom Scheitern. Dass es einen stärker mache, dass man zwar keinen Sinn darin sehe, aber oft doch daraus lernen könne. Auch von ihrem eigenen Scheitern hat sie erzählt und nimmt da kein Blatt vor den Mund. Sie war tief unten. Geschieden, ohne Job, kaum Geld. Doch dann kam ihr erster Job bei Amnesty International, der sie zumindest Demut lehrte. Und zu sehen, dass es immer Menschen gibt, denen es noch schlechter geht als ihr. Und dass aus ihrem Scheitern und der Chance die sich daraus ergab, etwas wirklich Tolles entstanden ist. Denn schreiben wollte sie schon immer. Nur glaubten ihre Eltern nicht an sie.

Rowlings Rede ist schön illustriert, dabei beschränkt sich das Buch aber auf drei Farben: schwarz, weiß und rot. So wirkt nichts kitschig, es unterstreicht im Gegenteil, sogar die Wertigkeit ihrer Rede.

 

„Das Leben ist wie ein Theaterstück – es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie gut gespielt“. Mit diesem Satz von Seneca beendet Rowling ihre Rede und ich gehe mal so weit, es auch auf dieses kleine Buch anzuwenden: auch bei diesem Buch kommt es nicht darauf an, dass es sehr kurz ist, sondern darauf, wie gut.

 

Fazit: Ein Buch, das zwar schnell gelesen ist, aber lange nachwirkt. Ein Buch, das man sicher öfter zur Hand nimmt um sich wieder zu erden. Ein Buch, das Mut macht.