Rezension

Knisternder Pageturner

Every Little Thing - Samantha Young

Every Little Thing
von Samantha Young

Bewertet mit 4 Sternen

Der Auftakt zur Hartwell-Reihe mit „The Real Thing“ hat mir gut gefallen, weil Samantha Young mich auch in etwas erwachsener zu überzeugen weiß. Richtig geflasht hat mich ja das Setting, im romantischen Küstenort Hartwell, wo jeder jeden kennt und Zusammenhalt besonders groß geschrieben wird. Da Bailey und Vaughn bereits im ersten Band angedeutet wurden, war ich sehr gespannt auf Band 2 und bin absolut nicht enttäuscht worden.

Beide Hauptfiguren haben mir unheimlich gut gefallen. Zum einen Bailey, die anzupacken weiß, die loyal ist, die kein Blatt vor den Mund nimmt und die sehr romantisch ist. Auf der anderen Seite der ehrgeizige, ebenfalls sehr loyale und unverschämt gutaussehende Vaughn. So sehr sie mir einzeln gefielen, umso mehr gefielen sie mir aber dennoch als Pärchen. Die Chemie zwischen den beiden war schon im ersten Band bei 100%, nun wo es wirklich nur noch um die beiden ging, wurden die 100% noch einmal locker überstiegen. Ihr Schlagabtausch war wirklich spritzig, auf den Punkt, am Ende zwar verletzend, aber das hat der Liebesgeschichte nun mal die richtigen Wendungen gegeben.

Der Anfang war etwas gemächlich erzählt, weil die beiden Figuren zunächst eher für sich waren oder eben diese kurzen Diskussionen hatte. Da habe ich mir doch manches Mal etwas mehr Pfeffer gewünscht. Der wurde dann mit dem Überfall auf die Pension gegeben und es hat sich wirklich die Liebesgeschichte mit all ihren Aufs und Abs ergeben, die ich so liebe. Die erotischen Szenen waren perfekt, aber das kenne ich von Young auch nicht anders. Was ich aber dennoch feststellen muss, ist, dass ich so leichte Tendenzen sehe, dass diese Szenen etwas härter und derber werden. Wirklich nur um Nuancen, aber die Kino-Szene fand ich doch sehr überraschend, aber hat natürlich dennoch gepasst. Vielleicht ist das so eine Tendenz, die sich durch E. L. James ergeben hat und der die Autorinnen des Genres nachstreben, aber ist auch nur eine Vermutung.

Was aber nach wie vor immer etwas holprig ist, ist das inszenierte Drama, das das Happy End etwas hinauszögern soll. Zwar werden immer noch mal überraschende Geschichten präsentiert, aber diese haben leider nicht so einen Drama-Faktor, das wirklich verständlich ist, warum sich die Figuren solange gegen ihr Happy End wehren. Auch das ist eine Tendenz, die man bei Young nicht weg diskutieren kann. Aber es ist halt klagen auf hohem Niveau…

Fazit: Ich habe wirklich schon länger einen Roman nicht mehr so schnell durchgelesen. Die Figuren Bailey und Vaughn waren aber wirklich genial und ihre Beziehung so was von feurig, das man selbst mit Feuer und Flamme dabei war. Da das inszenierte Drama etwas lahm war, will ich noch keine 5 Sterne geben, sehe den zweiten Band aber einen Ticken besser als den ersten. In Hartwell fühle ich mich immer wohler, so dass ich es kaum abwarten kann mit dem nächsten Pärchen zurückzukehren und dann vielleicht fünf Sterne vergeben zu können!