Rezension

Kommissar Dühnfort ermittelt wieder

So unselig schön - Inge Löhnig

So unselig schön
von Inge Löhnig

Bewertet mit 5 Sternen

Die 22-jährige Vicki Senger fotografiert in ihrer Freizeit gerne verlassene Orte. Aus diesem Grund fährt sie zu einer verfallenen Brauerei. Das Licht ist perfekt und Vicki gelingen einzigartige Bilder. Plötzlich entdeckt sie in einem Sudkessel eine enthauptete Frauenleiche. Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort und sein Team werden zum Fundort der Leiche gerufen und mit den Ermittlungen betraut. Vicki wird um den Speicherchip ihrer Kamera gebeten, da die Aufnahmen nun zu den Beweismitteln zählen. Widerwillig übergibt sie die zuletzt verwendete Speicherkarte den Beamten. Sie verschweigt ihnen allerdings, dass sie auf einem weiteren Chip noch zahlreiche Aufnahmen gespeichert hat. Bei der späteren Durchsicht der Bilder entdeckt Vicki einen möglichen Hinweis. Da sie Angst hat, der Polizei zu gestehen, dass sie ihnen Bilder vorenthalten hat, beginnt sie auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Dühnfort und seine Team gehen recht schnell davon aus, es mit einem Serienkiller zu tun zu haben. Die Hinweise führen sie in die Künstlerszene....

Meine Meinung

Nach "Der Sünde Sold" und "In weißer Stille" ist dieser Roman bereits der dritte Band der Ermittlerserie um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände jedoch unabhängig voneinander gelesen werden. Wenn nötig, geht die Autorin kurz auf die vorangegangenen Ereignisse ein. Sie verrät dabei jedoch nicht zu viel, sodass man die Bände in beliebiger Reihenfolge lesen kann, ohne sich die Spannung zu verderben. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen rund um das Ermittlerteam empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Doch für die aktuellen Ermittlungen sind diese Vorkenntnisse nicht nötig.

Bereits der Beginn des dritten Bandes überzeugt durch seinen rasanten Start. Kaum angefangen, befindet man sich mitten im Sog der spannenden Ereignisse. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Einen großen Teil der Handlung nehmen natürlich die polizeilichen Ermittlungen ein. Inge Löhnig legt dabei geschickt ihre Fährten aus, doch so einfach lässt sich der Serienkiller nicht enttarnen. Die kurzen Perspektiven, in denen man einen besessenen Maler betrachtet, verstärken das Gefühl, es mit einem wahnsinnigen Killer zu tun zu haben, doch einen Hinweis auf seine Identität sucht man vergeblich. Im Verlauf der Handlung trifft man auf einige Personen, die als Täter in Frage kommen, doch wirklich sicher kann man sich nicht sein.

In einem weiteren Handlungsstrang beobachtet man Vicki Senger. Obwohl die Protagonistin noch nicht sehr alt ist, hat sie schon viel erlebt und es nicht einfach gehabt. Nun versucht sie ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Sie wirkt dabei sehr sympathisch und erfrischend lebendig. Durch ihre eigenen Ermittlungen bringt sie sich selbst in große Gefahr. Auch dieser Handlungsteil wird interessant und spannend geschildert.

Das Privatleben der Ermittler kommt auch in diesem Teil der Dühnfort-Reihe nicht zu kurz. Kollegin Gina gesteht Dühnfort, dass sie ihn liebt. Dieses Geständnis stürzt den Kommissar in ein Gefühlschaos. Die Teamarbeit wird von den privaten Verwicklungen belastet. Die interessanten Nebenhandlungen und die facettenreichen Hauptakteure machen diesen Krimi zu einem wahren Lesegenuss. Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin taucht man in die Handlung ein und kann sich nur schwer vom Gelesenen lösen.

Mein Fazit

Ich habe bereits die beiden vorangegangenen Fälle mit Begeisterung verfolgt. Doch für mich ist dieser dritte Band das bisherige  Highlight dieser Ermittlerserie. Sympathische Charaktere, facettenreiche Nebenhandlungen und ein hochspannender Fall konnten mich vollkommen überzeugen. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterneund eine klare Leseempfehlung.