Rezension

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Kommt nicht an die Vorgänger ran

Star Trek - Voyager, Geistreise: Alte Wunden - Christie Golden

Star Trek - Voyager, Geistreise: Alte Wunden
von Christie Golden

Bewertet mit 2 Sternen

Nach ein paar Monaten Wartezeit konnte ich Teil 3 des Voyager-Reboots in Händen halten, die Vorfreude war recht groß.

Hauptstory ist oben schon gut wieder gegeben, allerdings geht der Nebenplot darin ein wenig verloren:
Einige Welten wollen in Anbetracht der Politik der Föderation aus dem Planetenbündnis austreten und es ist Admiral Janeways Aufgabe, zu vermitteln. Nebenbei finden B‘elanna und Tom heraus, dass ihre Tochter Miral ggf. Inhalt einer alten klingonischen Prophezeiung sein könnte und versuchen, mehr darüber heraus zu finden.

Was mir gefallen hat:

- Die Debatte um den Austritt aus der UFP: Sehr interessante Argumentation, dass die  Föderation allein durch ihr Grundprinzip gegen sich selbst arbeitet: Durch     den Zusammenschluss zum Selbstschutz wird sie in den Augen anderer zur Gefahr und damit zum potentiellen Gegner. Ebenfalls sehr gut bemerkt ist, dass         vor allem die Kernvölker, Menschen, Vulkanier und Andorianer, sowie zusätzlich Bajoraner im Fokus der Politik stehen und viele kleine Rassen und Planeten  
  kaum Berücksichtigung finden und um Aufmerksamkeit kämpfen müssen.

- Die Story um Astall und Kaz, eine interessante Beleuchtung von Trill und ein interessantes Rassekonzept der Huanni, enorm emotional und damit perfekt    
  als Counselor geeignet. Jarem hat Flashbacks eines früheren Wirtes des Kaz-Symbionten und Astall hilft ihm, damit fertig zu werden. Sehr emotional, sehr tief,  
  guter Nebenplot.

Was mir nicht gefallen hat:

- Es gibt kaum Neues:
  Der Konflikt innerhalb der neuen Mannschaft der Voyager hat enorme Ähnlichkeit zu dem der Serie zwischen Sternenflotten- und Marquisangehörigen, mit dem    
  Unterschied, dass es jetzt weniger um die Ideologie, als um eine Meinung geht, wer denn jetzt am meisten gelitten hat (menschlich, aber enorm unnötig).

  Die Kolonie an der Grenze zur Cardassianischen Union. Mhh, schon ein paar mal gehört. Ja, das bietet durchaus eine Menge Stoff, aber hier zeichnet sich eher  
  eine 08/15-Story ab... 
  Der Gegner am Ende sind alte Bekannte, die Cardassianer, im Ernst, musste das sein? In DS9 gab es so viel dazu, da müssen wir das doch nicht noch mal in  
  dieser Linie aufwärmen? Mag sein, dass es da eine Menge zu beleuchten gibt, aber das hier scheint wieder in Richtung „unerbittlicher Feind“ zu gehen.  

Worüber ich zwiegespalten bin:

Die Chakotay-Story: Ja, wir erfahren hier eine Menge über die Lebensweise seine Volkes und mit Sekaya kommt ein weiterer Charakter dazu, aber wenn man mal ehrlich ist, hat man das meiste dann doch schon in der Serie gesehen oder gehört. Wer die Serie nicht gesehen hat, wird das sicherlich gut finden, aber wer sie gesehen hat, dem kommen die Passagen recht schleppend vor. Daher eher ein Nullsummenspiel in der Wertung.

Fazit:

Bleibt für mich als Serien-Gucker und zuletzt Destiny-Verwöhnter eher mau, das meiste kam einem bekannt vor und die guten Ansätze wurden in Nebenplots versteckt. Ich finde, hier sollte man lieber den Mut haben, Neuland zu wagen, man könnte z.B. die Holorevolution weiter betrachten, die Meinung in der Bevölkerung, ob sich da Gruppie-rungen bilden, oder näher auf die Probleme der Austrittskandidaten eingehen, dabei könnte man genauso auf die inneren Spannungen, politischen, weltanschaulichen und philosophischen Aspekte eingehen, ohne Bekanntes nur neu aufzuwärmen.
Ggf. sollte man auch mal eine andere Autorin ranlassen, schließlich gibt es nicht nur Christie Golden auf diesem Planeten, auch wenn sie schon bewiesen hat, dass sie gute Arbeit leisten kann, muss das nicht heißen, dass sie es immer tut...