Rezension

Komplex, Fesselnd und nichts für zwischendurch

Drecksspiel - Martin Krist

Drecksspiel
von Martin Krist

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

"Er kann alles mit mir machen, solange er nur meine Tochter verschont!"

Schlüssel rasseln an der Tür. »Ich hab mich hübsch gemacht«, wispert Hannah, während ihr Mann Philip hinter ihr den Raum durchquert. Seine Hand streift ihren Nacken. Sie neigt den Kopf und … sieht Handschuhe voller Blut. Finger schließen sich um ihre Kehle. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie an einen Stuhl gefesselt. Vor ihr ein fremder Mann. Nur ein Gedanke peinigt sie in diesem Moment: Er darf Millie nicht finden! – Hannahs Tochter schläft im Zimmer nebenan. Seit der Expolizist David Gross vor Jahren untertauchen musste, arbeitet er als diskreter Problemlöser. Diesmal ist es ein grauenvoller Entführungsfall ...

Der Autor

Bekannt wurde Martin Krist unter Thriller Fans mit seinem Thriller "Die Mädchenwiese", der ebenfalls im ullstein Verlag erschienen ist. Martin Krist ist das Pseudonym des erfolgreichen Schriftstellers Marcel Feige. Wer mehr von diesem Autor lesen möchte kann sich ebenfalls nach dem Namen Christoph Brandhurst umschauen, unter diesem Pseudonym veröffentlich er ausnahmslos erotische Romane.

Das Cover

das Cover macht einen sehr bedrückenden Eindruck, der sehr gut zum Rückentext passt. Das Farbspiel zwischen Pink, welches sich im Titel und und auf dem Boden auf einer Decke (?) wiederfindet, und das dunkle Grün der Wände finde ich sehr gut, wobei ich gar nicht so genau sagen kann warum. Der Raum der abgebildet ist, ist sehr zumindest nicht in herkömmlicher Weise bewohnt. Der Boden ist mit Zeitungen abgedeckt und zwischen den beiden abgebildeten Türen erstreckt sich eine ansich weiße Decke die dreckig und mit etwas pinkem beschmutzt ist. Die Haupttür die abgebildet ist, hat keinen Türgriff, was darauf schließen lässt, dass nicht vorgesehen ist, das man sie von innen öffnen kann.

Die Wände sind im Gegensatz zum Boden glänzend (ich kenne den Fachbegriff dafür nicht :D) und der Autorenname und der Titel sind erhaben und ebenfalls gläzend.

Im Inneren des Covers, wenn man das Buch aufschlägt, erkennt man einen Mann der vor einem riesigen Haus steht, das Bild ist allerdings durch Flecken teilweise verborgen.

Das innere des hinteren Covers verbirgt noch einen Steckbrief von David Gross, meiner Meinung nach, der "stärkste" Protagonist des Buches.

Meine Meinung zu Story & Charaktere und Co.

Zu meinem persönlichem Leseerlebnis muss ich sagen, dass es mir zwischendruch wirklich schwer gefallen ist nach längerer Lesepause wieder in die Geschichte reinzufinden. Wenn ich die Fortsetzung lesen werde ( und das werde ich auf jeden Fall), werde ich keine lange Pause zwischenduch machen, das steht fest. Die häufigen Wechsel waren besonders Am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig und stellenweise verwirrend. Wenn man sich allerdings einmal damit "abgefunden" hat führt der häufige Wechsel auch zu einer sehr interessanten Dynamik welche unweigerlich dazu führt, dass man immer wieder schnell weiter lesen möchte, um wieder an die Stelle zu gelangen wo die Handlung gerade wieder gewechselt hat.

Insgesamt ein guter Thriller mit vielen Handlungssträngen die am Ende doch alle zusammen gehören und auf etwas skurrile Art zusammen gehführt werden. Der Thriller kommt, für meinen Geschmack, mit sehr wenig Blut und undetaillierten Schilderungen der durchgeführten Gewalttaten aus, was der Spannung und der Dramatik allerdings keinen Abbruch tut. Der Thriller lebt von den unterschiedlichen Handlungssträngen und von den unterschiedlichen Charakteren die aller sehr gut beschrieben sind. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, wenn man noch ein wenig mehr über das "Ende" von der kleinen Familie die fast ausseinander gerissen worden wäre erfahren hätte. Hier, befürchte ich, wird nicht mehr allzu viel in der Fortsetzung auftauchen (aber ich lasse mich hier gerne eines besseren belehren ;)). Man muss wissen worauf man sich einlässt, wenn man beginnt diesen Thriller zu lesen, denn ich denke nicht jeder kommt mit den vielen Spüngen zwischen den Handlungsstränge zurecht. Ich bin sehr beeindruckt von der Komplexität und verneige mich vor Martin Krist für diese durchdachte Story!

Ich möchte hier noch ein Zitat von Martin Krist selbst einbauen, der uns bei einer tollen Leserunde begleitet hat und uns jede von uns gestellte Frage beantwortet hat: "...das "Drecksspiel" ist sehr komplex und verlangt einiges von seinen Lesern"

4 von 5 Sternen am Thriller-Himmel von mir !