Rezension

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Rostfrei - Steffi von Wolff

Rostfrei
von Steffi von Wolff

Bewertet mit 3 Sternen

Juliane Knop feiert ihren 97. Geburtstag im Kreis ihrer Familie. Sie gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen, denn sie ist geistig völlig fit und hält Haus und Hof noch tadellos in Ordnung. Deshalb reagiert sie auch etwas ungehalten auf ihr Geburtstagsgeschenk : einen Treppenlift. So etwas kommt Juliane nicht in Haus, eher würde sie das obere Stockwerk des Hauses abreissen lassen.

Seit 80 Jahren ist sie mit ihrem Ehemann Heiner verheiratet, bewirtschaftet den Bauernhof der Familie und hat ganz nebenbei neun Kinder auf die Welt gebracht und großgezogen. Von denen das "Nesthäkchen" Edgar, 67 Jahre, immer noch auf dem elterlichen Hof lebt und sich von seiner Mutter umsorgen lässt. "Feierabend", "Wochenende" oder "Mutterschutz" sind Worte die ihr völlig fremd sind. Leider dankt ihr das niemand. Im Gegenteil, ihr Mann misshandelt sie seit Jahren und auch Kinder und Enkelkinder können ihren Tod kaum erwarten, um endlich n das heissersehnte Erbe zu kommen.

Nach einer weiteren Misshandlung durch ihren Mann, beschliesst Juliane Hof und Mann zu verlassen und nochmal ein ganz neues Leben anzufangen. Sie fährt mit dem Zug nach Hamburg. Während der Fahrt lernst sie den Rechtsmediziner Jason kennen. Ihm erzählt sie ihre Lebensgeschichte. Jason hört fassungslos zu und bietet ihr spontan seine Hilfe an. Gemeinsam planen sie Julianes Ableben und die spätere Rache an Heiner. Dabei helfen ihnen die unterschiedlichsten Menschen und geraten dabei in kuriose Situationen.

Der humorvolle Erzählstil hat mir gut gefallen und deshalb habe ich das Buch an zwei Abenden durchgelesen. Am Anfang war ich begeistert von den lebhaft geschilderten Hauptfiguren. Besonders amüsiert habe ich mich über die undankbare und geldgierige Verwandschaft.
Doch leider wird mir die Geschichte im Laufe des Geschehens zu skurril und überzogen, denn die kleinen und großen Missgeschicke wirken auf mich allzu unglaubwürdig. Das ist zwar typisch für die Romane von Steffi von Wolff, hat aber meinen Geschmack diesmal nicht so ganz getroffen.
Deshalb kann ich nur 3 von 5 Sternen vergeben.