Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks - Cynthia Hand

Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks
von Cynthia Hand

Bewertet mit 2 Sternen

Alexis, kurz Lexie, ist auf den ersten Blick ein ziemlich normaler Teenager doch auf den zweiten Blick erkennt man ein Mädchen mit Panikattacken, die den Selbstmord ihres Brudes Ty noch lange nicht verarbeitet hat und sich nun nicht nur um sich selbst sondern auch um die zum übertriebenen Alkoholkonsum neigende Mutter kümmern muss.

Ty hat sich das Leben genommen und keiner hat es so richtig kommen sehen obwohl es die Anzeichen schon im Vorfeld gab. Doch Lexie war zu beschäftigt mit sich selbst und ihrem frischen Liebesglück mit Steven. Außerdem war sie vollkommen eingenommen von ihrer Bewerbung am MIT College. 
Nach Tys Tod ist jedoch alles anders. Alles gerät ins schwanken, Lexie muss eine Therapie machen und ihre Mutter sieht den totel Tyler im Haus umherwandern. Alles gerät aus den Fugen und als Lexie auch noch einen Abschiedsbrief für Tylers Ex-Freundin Ashley findet, weiß sie gar nicht mehr was sie noch machen soll.

Mit "Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks" hab ich mich ehrlich gesagt ziemlich schwer getan. Die Geschichte rund um eine Familie die durch einen dramatischen Selbstmord des Sohnes/Bruders immer weiter aus der Bahn gerät, ist an und für sich eine gute Idee. Dass die Schwester Lexie sich Vorwürfe macht und dadurch ihr eigenes Leben die Balance verliert, sie in ihrer Therapie Tagebuch führt und so auch das Buch zum Teil aufgebaut ist, ist ebenfalls gut. Leider blieben für mich aber alle Protagonisten viel zu oberflächlich und es blieben auch zu viele Fragen unbeantwortet. 

Dass Lexie sich die Schuld an Tys Tod gibt und dass sie Panikattacken bekommt, sogar dass sie ihren toten Bruder hin und wieder meint sehen zu können, das kann ich alles verstehen. Dennoch bleibt mir ihre Gefühlswelt fast gänzlich verborgen, ich kann mich trotz allen Verständnisses nicht in sie hineinversetzen. Sie hat ab und an Panikattacken, trotzdem kam das Gefühl bei mir überhaupt nicht an. 

Tys Tod an sich bleibt für mich auch nachdem ich das Buch beendet habe ein Rätsel und auch andere Ereignisse kann ich mir nicht ausreichend erklären. Das hinterlässt bei mir leider nichts als Frust und nicht, wie es eventuell beabsichtigt sein könnte, ein Fazit, dass ein Selbstmord nie komplett verständlich ist. Leider fehlt mir hier auch der moralische erhobene Zeigefinger denn am Ende wird doch alles irgendwie gut für die Protagonisten. 

"Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks" hat einen leichten Schreibstil, dem man beim lesen gut folgen kann und auch wenn es ein wenig mathematisch angehaucht ist, ist es nicht abgehoben sondern passt gut zu einem Jugendbuch. 

Ich hab darüber nachgedacht 3 Sterne zu vergeben aber dafür wird dieses Buch einfach nicht lange genug in meinem Gedächtnis bleiben, muss ich gestehen. Da für mich einfach zu wenig passiert ist und ich mich zudem über ungeklärte Fragen und die fehlende emotionale Tiefe trotz des erschütternden Themas geärgert habe, kann ich leider nur 2 von 5 Sternen vergeben. Sehr schade.