Rezension

Konnte mich nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte

Die Götter von Asgard - Liza Grimm

Die Götter von Asgard
von Liza Grimm

Bewertet mit 3 Sternen

Die Studentin Ray ist von Selbstzweifel geplagt, wieder Mal hat sie eine Prüfung in den Sand gesetzt und fühlt sich ungenügend ihren Eltern und ihrer ach so perfekten Schwester gegenüber. Am Isarufer, ihrem liebsten Rückzugsort, trifft sie auf die mysteriöse Kára, die sie dazu überredet, mit ihr nach Berlin zu kommen, um ihren Traum einer Musikkarriere nachzugehen. Als Kára dann anfängt über eine uralte Prophezeiung über den Untergang von Asgard zu sprechen und von Göttern, die Ray beseitigen wollen, flüchtet sie vor der scheinbar verrückten jungen Frau, die sie erst als Freundin gesehen hat. Dabei läuft sie direkt in die Arme von Loki, der ihr erzählt, dass Kára von Odin gefangen genommen wurde, weil sie ihr geholfen hat und das sie die Einzige ist, die ihr jetzt noch helfen kann. Als sie sich dann in Asgard wiederfindet, muss Ray einsehen, dass die Geschichte um die Prophezeiung vielleicht doch kein Quatsch ist..

Meine Meinung:
Ich liebe Bücher, in denen es um Götter und Mythologie geht. "Die Götter von Asgard" hat es da selbstverständlich direkt ganz weit nach oben auf meine Wunschliste geschafft und ich war unheimlich gespannt, was Liza Grimm hier gezaubert hat.
Die Geschichte um die junge Studentin Ray, die von Selbstzweifel geplagt wird und sich letztendlich in einem Abenteuer mitten in Asgard wieder findet, klang wirklich spannend und genau nach meinem Geschmack!

Leider kam ich nicht besonders gut in das überraschend dünne Büchlein hinein - ich habe im Vorfeld mal wieder nicht auf die Seitenzahl geachtet und war erstaunt, dass es gerade mal rund 300 Seiten hat.
Am Schreibstil lag das aber nicht, Liza Grimms Stil gefiel mir ziemlich gut und das Buch las sich toll, sehr flüssig und schnell.

Die Probleme waren leider der Geschichte geschuldet. Ich fand den Start so unglaubwürdig! Ich konnte wirklich absolut nicht nachvollziehen, dass Ray ohne groß zu zögern mit Kára nach Berlin gegangen ist. Irgendwann später gab es dafür zwar eine Erklärung, aber auch die machte das nicht wirklich besser und wirkte halbherzig und schwammig auf mich.
Auch anders fand ich Ray nicht so ganz glaubwürdig und es gab immer wieder Momente, die ich nicht nachvollziehen konnte.
Sie und die vielen anderen Figuren blieben mir leider ein wenig fern, keiner konnte mich richtig mitreißen oder berühren, aber abgesehen davon fand ich sie mal mehr und mal weniger gut dargestellt.

Es dauerte eine Weile, bis ich so richtig in der Geschichte angekommen war und so richtig packen konnte mich das Buch leider in keinem Moment. Trotzdem blieb meine Neugier auf das, was noch so passiert. Die Handlung fand ich sehr interessant und wenig vorhersehbar, ich hätte mir zwar ein wenig mehr Spannung gewünscht, aber das ist ja auch immer Geschmackssache.
Das Ende kam für meinen Geschmack viel zu früh. Kaum konnte ich halbwegs in die Geschichte eintauchen, da war sie auch schon vorbei. Die Geschichte wurde damit aber ganz gut abgeschlossen, lässt Potenzial für eine Fortsetzung, aber in meinen Augen kann man das Buch auch für sich alleine stehen lassen.

Meine Worte mögen an dieser Stelle zwar sehr Negativ klingen, aber ganz so Negativ wie sie vielleicht rüber kommen, ist es gar nicht gemeint. Trotz einiger Kritikpunkte habe ich mich nämlich ganz gut unterhalten gefühlt.

Fazit:
"Die Götter von Asgard" konnte mich leider nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hatte. Obwohl ich einige Kritikpunkte habe, haben mich die paar wenigen Stunden, die ich mit dem Büchlein verbringen durfte, ganz gut unterhalten. Ein Blick ist es definitiv Wert, ich kann es aber nicht uneingeschränkt weiterempfehlen.

Die Rezension ist zuerst auf meinem Blog "Vanessas Bücherecke" erschienen.