Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Caraval 01 - Stephanie Garber

Caraval 01
von Stephanie Garber

Bewertet mit 3 Sternen

Titel: Caraval
Autor: Stephanie Garber
Verlag: ivi
Seitenanzahl: 401
ISBN: 978-3-492-70416-8

Ich danke dem Piper-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Klappentext

Scarlett lebt in der Obhut ihres gewalttätigen Vaters auf einer abgeschiedenen Insel. Sie sehnt sich danach, die Heimat zu verlassen und an dem legendären Spiel Caraval teilzunehmen, das die magische Erfüllung von Wünschen, Abenteuer und Freiheit verspricht. Als Scarlett vor ihrem Vater flieht und Caraval zum ersten Mal betritt, fühlt sie sich am Ziel ihrer Träume. Doch etwas Dunkles und Geheimnisvolles umgibt das verzauberte Spiel. Ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Plötzlich befindet sie sich mitten in einer Welt, in der es um Leben und Tod geht.

Meine Meinung

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Die Bewertungen auf Goodreads sind so gut, der Klappentext klingt spannend und das Setting soll vor Magie sprießen! Also habe ich sofort das Lesen angefangen, als ich das Buch in der Hand hatte und wurde dann leider leicht enttäuscht.

Der Beginn des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es werden Briefe eingebaut, die etwas auf die Geschichte einstimmen. Die Protagonistin Scarlett und ihre Schwester Tella wollen unbedingt Caraval live sehen. Was genau Caraval ist, wird nicht sofort erklärt. Ich dachte, es sei eine Art Zirkus, da viel von Magie und Darstellern gesprochen wird, aber dem ist nicht so. Es ist ein Spiel und wenn man teilnimmt, muss man einige Rätsel lösen, um zu gewinnen. In diesem Falle einen Wunsch. Die Schwestern wollten so gerne teilnehmen, denn sie haben kein einfaches Leben. Die Mutter ist verschwunden und der Vater ist ein schrecklicher Mensch, der seine Töchter schlägt. Da ist es verständlich, dass die Mädchen verschwinden wollen. Und dann haben sie die Chance, nehmen noch Julian mit und können an Caraval teilnehmen. Und ab dieser Stelle ging es für mich bergab.

Zuvor mochte ich Scarlett und Tella sehr. Sie tun für einander alles, die Geschwisterliebe ist wirklich zu spüren. Ich fand es schön zu lesen, wie sie sich füreinander einsetzen und sich helfen wollen. Doch in Caraval geht es mir zu weit. Ich meine Scarlett wurde so oft gesagt, dass es „nur ein Spiel ist“ und sie nimmt das natürlich nicht ernst und macht sich solche Sorgen. Und das ziemlich oft. Aber da ist ja noch Julian… Entweder macht Scarlett sich Sorgen oder macht sich Gedanken über Justin, der kein bisschen sympathisch ist, aber ja doch so gut aussieht. Auch ihre Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar, sie vertraut Menschen, denen ich nicht mehr trauen würde, nachdem sie bestimmte Dinge gesagt und getan haben.

Caraval an sich hat mir gut gefallen, aber ich habe es viel magischer erwartet und ich dachte nun mal, es sei ein Zirkus. An sich ist es nur eine Stadt mit Häusern, einem Fluss und Geschäften. Magie ist vorhanden und wenn sie genutzt wird, ist es auch ganz cool, aber mir fehlte der „Wow“-Effekt meiner Meinung nach. Ich hatte einfach auf mehr Magie gehofft.

Die Geschichte an sich fand ich spannend und gut. Es gab viele Überraschungen und Wendungen und meine Vorahnungen hatten sich nicht bestätigt. Das hatte mir auch gut gefallen, mit vielem hatte ich so nicht gerechnet. Eine Geschichte muss mich überraschen können und das tat sie.

Leider wurde mir Scarlett von Seite zu Seite immer unsympathischer und ich fand sie ab der Mitte des Buches einfach nur noch nervig. Irgendwann meinte sie, man verliebe sich nicht in jemanden, den man erst kennen gelernt hat. Da musste ich lachen. Denn genau das hat sie auch gemacht und auch noch in einen solchen Unsympath, für den sie plötzlich alles tun würde. Am Ende fällt es ihr so schwer, eine bestimmte Entscheidung zu treffen und das hat mich sehr geschockt. Nein, Scarlett mag ich wirklich nicht.

Ich muss sagen, dass die Geschichte an sich wirklich viel Potenzial hat und viele Fäden am Ende zusammengeführt werden und alles erst dann einen Sinn ergibt. Diese Überraschungseffekte, die auch etwas verwirrend sind, haben mir gut gefallen. Dieses „ist es wirklich nur ein Spiel oder passiert das wirklich, Realität oder Fantasie/Illusion?“ mag ich ja in Büchern sehr. Jedoch hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen. Ich bin mit den Charakteren nicht warm geworden, sie haben so oft ihr Verhalten geändert und man wusste nie, was ihre Absichten sind und zu wem sie jetzt stehen. Das kann eine Geschichte natürlich spannend machen, aber ich fand das ganze hin und her nervig.

Insgesamt vergebe ich eine Leseempfehlung. Der Schreibstil ist wirklich gut, hat mir sehr gut gefallen und das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. An sich ist das Setting ja auch schön, es gibt magische Momente, die Geschichte hält Überraschungen parat und es passieren Dinge, die man nicht erwartet. Bloß hatte ich Probleme mit den Charakteren und mit manchen Handlungen (ich schiele zu Scarlett und ihren Männerproblemen). Und ich fragte mich einfach, da muss doch mehr kommen? Dennoch habe ich das Buch beendet, da es eine schöne Geschichte ist für Zwischendurch. Ich wurde nur einfach nicht begeistert. Ich habe etwas anderes erwartet und es ist ja nicht schlimm, wenn es anders kommt, aber dieses Andere hat mir nicht ganz so gut gefallen.

Das Buch hat soo viele gute Bewertungen, ich bin mit meinen 3 Sternen eine große Ausnahme :D. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe weiter lesen werde. Aber das Ende macht schon sehr neugierig…

Fazit

 Caraval hat ein schönes Setting, aber einige nervige Protagonisten. Ich habe einfach mehr erwartet. Mehr Magie und mehr Zauber. Es ist eine schöne Geschichte über Familie, Loyalität und Zusammenhalt, aber der „Wow“-Effekt fehlte mir.

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